Wien - Die OMV hat neben den Problemen im Gasbereich und den Förderausfällen in Libyen noch ein weiteres Problem: anhaltende Intrigen im Vorstand. Nach einem veritablen Machtkampf nimmt das für Exploration und Produktion zuständige Vorstandsmitglied Jaap Huijskes den Hut. Damit war eigentlich nicht gerechnet worden, halt Huijskes doch als möglicher Nachfolger von Konzernchef Gerhard Roiss.

Vielmehr schienen die Tage von Gas- und Strom-Vorstand Hans-Peter Floren gezählt zu sein. In einem einzigartigen Schritt hatte sich Roiss vor rund zwei Monaten schriftlich an Aufsichtsratschef Rudolf Kemler gewandt und die Demontage seines Widersachers Floren gefordert.

Dessen Gasbereich soll aufgespalten werden, schlug der OMV-Boss vor. Einer der Nutznießer wäre wohl Huijskes gewesen, dessen Sparte Produktion wohl die Gasaktivitäten übernommen hätte. Nun ist der Niederländer, dessen Vertrag noch bis Ende September 2018 gelaufen wäre, bald Geschichte - er geht im ersten Halbjahr 2016. Laut OMV aus ausschließlich privaten Gründen. (red, DER STANDARD, 17.9.2014)