Portoroz - Die Mitgliedstaaten der Internationalen Walfangkommission (IWC) haben am Donnerstag im slowenischen Badeort Portoroz schärfere Regelungen für den Walfang beschlossen, die vor allem auf Japan abzielen.

Dass der Schritt so deutlich ausfallen würde, hatten selbst viele Tierschützer nicht erwartet: Die mit 35 gegen 20 Stimmen bei fünf Enthaltungen angenommene Resolution schränkt wissenschaftliche Walfang-Missionen weiter ein.

Küstenwalfang abgelehnt

Demnach muss Japan in Zukunft seine als wissenschaftlich titulierten Fangpläne zunächst den IWC-Experten zur Prüfung vorlegen. Schon vor sechs Monaten hatte der Internationale Gerichtshof (IGH) das Walfangprogramm des asiatischen Landes für illegal erklärt: Zu viele getötete Tiere, zu wenig Forschungsgewinn, lautete die Begründung.

Eingebracht wurde die Resolution zu Beginn der Konferenz am von Neuseeland, rechtlich bindend ist sie allerdings nicht.

Einen von Tokio gestellten Antrag ließ die IWC am letzten Tag ihrer diesjährigen Vollversammlung hingegen mit 39 Nein- gegen 19 Ja-Stimmen abblitzen: Japan wollte als neue Kategorie den Küstenwalfang einführen. Dieser würde unter die Souveränität des Landes fallen.

Symbolisch, aber nicht bindend

Damit bezog die IWC sehr deutlich Stellung, da die Vereinbarungen aber nicht rechtlich bindend sind, ist jedoch höchst ungewiss, ob sich Japan daran halten wird. Jetzt sei politischer Druck auf allerhöchster Ebene nötig, verlangte etwa der Meeresbiologe von Greenpeace, Thilo Maack.

Verboten ist der kommerzielle Walfang bereits seit 1986. Japan nutzte bisher jedoch ein juristisches Schlupfloch und setzte den Fang unter dem Deckmantel der wissenschaftlichen Forschung fort. Tokio verschwieg dabei jedoch nie, dass das Fleisch der getöteten Meeressäuger zum Verzehr verkauft wird.(APA/red, derStandard.at, 18.9.2014)