Jetzt also Wien. Eh logisch: Schließlich ist Wien nicht anders als Hamburg. Die Radlerzahlen steigen. Und Masse macht selbstbewusst: Man lässt sich nicht mehr alles gefallen - und wehrt sich.
Der erste Schritt: Einer zeigt auf. Andere sagen "wir auch". Dann kommt Eigendynamik - und irgendwann reagiert "das System". Der Hamburger Fotoblog Things on Bikelanes beweist es: Ein vom so selbstverständlichen wie permanenten Verstellen von Radwegen genervter Bürger begann, Gründe des Ärgers online zu stellen.
Kein Freak-Blog
Geparkte Pkws. Baucontainer. Mittig aus Radwegen ragende Poller. Ladegut: Nichts, was man anderswo nicht auch kennt. Nichts, was nicht auch anderswo Verursacher und Exekutive nicht einmal ansatzweise als Problem wahrnehmen: Man stelle sich vor, ein Baustellen-Dixiklo würde auf dem Ring mitten auf die Fahrbahn gestellt. Einfach so. (Und die Baustelle ist am Gehsteig.)
Ein Freak-Blog? Heute nicht mehr: Der Block-Blog fand seinen Weg ins Feuilleton. Und zum ADAC: Im Gegensatz zu österreichischen Automobilclubs erkennt man in Deutschland langsam, dass Stadt-Biker eine ernstzunehmende Zielgruppe sind. Weil sie oft (auch) Autofahrer sind.
Facebookgruppe in Wien
Weil Hamburg kein Sonderfall ist, "metastasiert" der Blog: In Wien etwa zur Facebookgruppe Things on Bikelanes in Vienna. Hier wird "was tun?" gefragt: Denn Polizei und Co schauen weg. Der häufigste Tipp: falschparker.cc - aber das ist eine andere Geschichte. (Thomas Rottenberg, DER STANDARD, 19.9.2014)