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Verteidigungsminister Waleri Geletej mit seinem Präsidenten Petro Poroschenko.
Kiew - Der ukrainische Verteidigungsminister Waleri Geletej (47) hat mit Aussagen über einen mutmaßlichen Angriff mit russischen Atomwaffen im Konfliktgebiet Luhansk (Lugansk) Gespött auf sich gezogen. Im Gespräch mit Journalisten hatte der Generaloberst behauptet, der Flughafen der ostukrainischen Stadt könne mit nuklearen Gefechtsköpfen von einem Granatwerfer vom Typ 2S4 Tjulpan beschossen worden sein.
Nicht nur in Russland, auch im eigenen Land gab es Kritik. Anton Geraschtschenko im Kiewer Innenministerium warnte vor der Gefahr, dass sich die Ukraine vor aller Welt lächerlich mache.
"Kennt sich nicht aus"
"Nach der Anwendung taktischer Atomwaffen gegen unsere beim Luhansker Flughafen im Schützengraben liegenden Jungs wäre niemand mehr rausgekommen", schrieb Geraschtschenko auf Facebook. "Entweder hat sich der Verteidigungsminister geirrt, oder er kennt sich weder bei konventionellen noch atomaren Waffen aus." Geraschtschenko klärte den Minister auf: Wäre ein Atomsprengkopf dort explodiert, hätte er alles Lebende in der Nähe vernichtet und "die Scheiben in den Häusern von Luhansk im Umkreis von fünf bis zehn Kilometern zerstört."
"Der ukrainische Verteidigungsminister ist offenbar nicht mehr bei Sinnen", meinte der Moskauer Außenpolitiker Alexej Puschkow. Moskaus Verteidigungsministerium warf Geletej "Verfolgungswahn" vor. (APA, 22.9.2014)