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Immer weniger Arbeiterkinder erhalten Studienbeihilfe, kritisiert die Arbeiterkammer.

Foto: HELMUT FOHRINGER apa

Linz - Vor sieben Jahren wurden die Studienbeihilfen zum letzten Mal erhöht. Weil aber auch die Einkommensgrenzen der Eltern seit langem nicht angepasst wurden, wird es für Kinder von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern immer schwieriger, ein Stipendium zu bekommen. Das kritisiert die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich in einer Aussendung. Eine dringende Reform des Studienförderungssystems fordert daher Oberösterreichs AK-Präsident Johann Kalliauer.

Letzte Erhöhung im Jahr 2007

Seit 2001 liegt die maximale Studienbeihilfe laut AK bei 5.088 Euro pro Jahr für Studierende am Wohnort der Eltern und bei 7.272 Euro für auswärtig Studierende. Davon werden allerdings noch Familienbeihilfe und Kinderabsetzbetrag sowie zumutbare finanzielle Beiträge der Eltern und gegebenenfalls eigene Einkünfte abgezogen. 2007 wurde lediglich der Betrag, der nach dieser Verminderung herauskommt, um zwölf Prozent erhöht.

Allerdings: Allein seit 2007 müsste das Stipendium um 16 Prozent erhöht werden, um die Teuerung auszugleichen. Aufgrund der unzureichenden Erhöhung im Jahr 2007 müsste das Stipendium aber noch weit mehr erhöht werden, um wieder den realen Wert von 2001 zu erreichen, fordert die AK.

Soziale Bedürftigkeit

Auch die Grenze für die soziale Bedürftigkeit müsse "deutlich nach oben korrigiert werden". Laut AK erhalten nur knapp 15 Prozent der Studierenden konventionelle Studienbeihilfe. 83 Prozent der abgelehnten Anträge würden aufgrund des Einkommens der Eltern abgelehnt, betroffen sind überwiegend Kinder aus Angestellten- oder Arbeiterfamilien.

Kinder von Selbstständigen und Landwirten werden laut AK zudem bevorzugt. So erhalten Studierende, deren Vater Landwirt ist, monatlich durchschnittlich 368 Euro, Kinder von Selbstständigen bekommen 295 Euro. Arbeiterkinder dagegen bekommen nur 234 Euro und Angestelltenkinder 217 Euro, rechnet die AK vor. (red, derStandard.at, 23.6.2014)