Für Greenlife Drive haben wir unsere Testfahrer und Testfahrerinnen kurzerhand auch zu Fotografen gemacht. Zusätzlich erzählen Sie uns in einem Wordrap noch in aller Kürze ihre Ansichten zu alternativer Mobilität

Ulrike Buchta-Kausel fuhr zuletzt Renault Zoe. Ihr Wordrap zur Elektromobilität:

  • Kosten: Die Anschaffungskosten sind derzeit (noch) hoch, aber das wird besser werden. Die Kosten im Betrieb sind schwierig "ehrlich" zu berechnen, dürften aber bei 25 bis 35 Prozent eines vergleichbaren Benziners oder Diesels liegen. Und die Gratistestautos waren natürlich besonders günstig ... :-)
  • Akkus aufladen: Die Infrastruktur ist "durchwachsen" – Stecker, Betriebszeiten, technische Probleme. Aber: Wer eine Steckdose in der eigenen Garage hat, der ist König.
  • Reichweite: Mehr als ausreichend für die meisten Fahrten. Für Fernreisen gibt's ja auch das eigene oder ausgeborgte Auto mit Verbrennungsmotor (oder die Bahn, Flugzeug etc.).
  • Design & Look: Na ja, sagen wir, es ist derzeit funktionell.
  • Fahrgefühl: Für ein Elektroauto lasse ich vom Fahrgefühl her jeden vergleichbaren Verbrenner stehen.
Foto: Rafael Kopper

Den i3 von BMW hat Rafael Kopper in der zweiten Hälfte von Greenlife Drive gelenkt. Was denkt er über E-Mobilität nach zwei Monaten exklusiven Fahrens mit Strom?

  • Kosten: Aufgrund teurer Akkus gibt es noch immer deutlich höhere Anschaffungskosten als bei konventionellen Autos, dafür sind sie unschlagbar an der "Zapfsäule".

  • Akkus aufladen: Gerade in der Stadt, für die die E-Vehikel eigentlich am besten geeignet sind, gestaltet sich das Aufladen zu Hause schwierig. Ausbaubedarf gibt's bei den öffentlichen Ladestationen!

  • Reichweite: Für mich eindeutig das größte Manko, da ich im Stadtalltag die Öffis bevorzuge und das Auto nur für Langstrecken und Überlandfahrten nutze, was mit den aktuellen Akkukapazitäten noch nicht praktikabel ist.
  • Design & Look: Auch wenn er mir nicht so zusagt, muss ich BMW im Fall des i3 Konsequenz und Kompromisslosigkeit in Bezug auf das Design attestieren: Mehr Concept-Car-Look gab es in Serie noch nie, und das Cockpit ist großartig.
  • Fahrgefühl: Großteils sehr positiv und immer wieder verblüffend, wenn man merkt, dass man den Motor nicht hört. Die Beschleunigung ist unschlagbar, die Rekuperationsmechanik zum Teil gewöhnungsbedürftig.
Foto: Johannes Liebermann

Mit dem Hybridfahrzeug von Toyota, dem Auris Hybrid, war Johannes Liebermann die letzten vier Wochen von Greenlife Drive unterwegs.

  • Kosten: Für mich persönlich übersteigen zum Beispiel die Mehrkosten des Auris Hybrid bei weitem seine nichtvorhandenen Vorteile gegenüber einem herkömmlich angetriebenen Auris.
  • Akkus aufladen: Tanken funktioniert unspektakulär, wie bei jedem anderen konventionellen Fahrzeug.
  • Reichweite: Endlich wieder entspannt losfahren können, ohne über die Reichweite nachdenken zu müssen, ist ein sehr gutes Gefühl gewesen.
  • Design & Look: Innen wie außen ein meiner Meinung nach recht durchdachtes und ansprechendes Fahrzeug aus 2014.
  • Fahrgefühl: Ich sage es einmal so, diese Form von Beschleunigung einer stufenlosen Automatik muss man wollen. Für mich wäre sie nichts.
Foto: Christine Pöschl

Der Leaf schwimmt nicht krampfhaft gegen den Strom, er fährt damit. Barbara Bürbaumer hat sich intensiv mit Nissans E-Auto beschäftigt.

  • Kosten: Die Betriebskosten für den Nissan Leaf liegen im Vergleich zum herkömmlichen benzingetriebenen Auto bei etwa einem Drittel. Für uns, da wir den Strom mittels Carport selbst erzeugen, sogar bei einem Sechstel.

  • Akkus aufladen: Das Aufladen funktioniert daheim sehr gut, problematisch ist das Schnellaufladen unterwegs, da der Leaf den speziellen Chademo-Stecker benötigt, den es an Österreichs Ladestationen nur sehr selten gibt.

  • Reichweite: Die offizielle Reichweite von circa 190 Kilometern ist im langsamen Nahverkehr durchaus realistisch, bei längeren Fahrten auf der Autobahn erreicht man etwa 120 Kilometer Reichweite und sollte sich mit etwa 110 Stundenkilometern bewegen.

  • Design & Look: Das Design ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, insgesamt aber durchaus originell und okay.

  • Fahrgefühl: Wer einmal E-Auto gefahren ist, dem kommen benzingetriebene Autos wie von gestern vor. Die Anfangsbeschleunigung ist beeindruckend, und das Fahrgefühl ist über die Maßen angenehm, weich und gleitend. Vor allem ist es wunderbar leise.
Foto: Ulrike Buchta-Kausel

Christine Pöschl fuhr acht Wochen lang Hybrid. Zunächst den Toyota Auris Hybrid und anschließend den Volvo V60 Plug-in Hybrid. Ihr Wordrap zu alternativer Mobilität:

  • Kosten: Die Kosten alternativer Mobilität sollten meiner Meinung nach nicht die alleinige Motivation bilden, ein Elektro- oder Hybridauto zu fahren.

  • Akkus aufladen: Beim Auftanken und Laden der Elektroautos gibt es noch einige Hürden durch die verschiedenen Systeme und fehlende Möglichkeiten, die wirklich sinnvoll sind.

  • Reichweite: Als Fahrerin von Hybridautos war das für mich kein Problem. Beim Lesen der Artikel über reine Elektroautos war ich aber froh, dass ich immer eine zweite Antriebsart zur Verfügung hatte.

  • Design & Look: Diese Dinge sind für mich grundsätzlich nicht so wichtig, alle getesteten Autos haben für mich ein gelungenes Design.

  • Fahrgefühl: Das Fahrgefühl im Toyota Auris war sehr gut, jenes im Volvo fantastisch, da der Volvo im Vergleich zum Toyota-Testfahrzeug auch über eine ausreichende Beschleunigung verfügte, allerdings der Preisunterschied zum Toyota deutlich zu merken ist.(Barbara Bürbaumer, Ulrike Buchta-Kausel, Rafael Kopper, Johannes Liebermann, Christine Pöschl, derStandard.at, 6.11.2014)
Foto: Barbara Bürbaumer