Wien - In einem eigens errichteten Lager bekommt man in Wien seit Donnerstag Einblick in die Arbeit der 30.000 weltweit agierenden Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen/Médecins sans Frontières (MSF). Neben einem aufblasbaren Operationssaal wird in zehn originalgetreu ausgestatteten Zelten und Holzbauten auf dem Karlsplatz gezeigt, wie Flüchtlinge leben. Außerdem wird erklärt, wie Medikamente in die Krisengebiete gelangen, wie Trinkwasser in Flüchtlingslagern aufbereitet und verteilt wird und wie Impfkampagnen organisiert sind.

"Die Ausstellung ist ein Mikrokosmos der Hilfe. Sie zeigt, wie die Hilfe konkret funktioniert, sei es beim Ebola-Ausbruch in Westafrika, oder beim Einsatz für die Menschen aus Syrien und dem Irak. Alle Menschen in Not haben ein Recht auf schnelle und professionelle humanitäre Hilfe", erklärt Reinhard Dörflinger, Präsident des österreichischen Zweigstelle von Ärzte ohne Grenzen, die Arbeit der Organisation.

Neues Konzept in Wien

Die neu konzipierte Ausstellung setzt sich vor allem mit dem medizinischen Part der Hilfsarbeit in Flüchtlingslagern auseinander. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen behandeln jährlich über neun Millionen Menschen in mehr als 60 Ländern ambulant und stationär. Dazu kommen hunderttausende Personen, die wegen HIV in Behandlung sind und in Ernährungsprogrammen betreut werden. Rund 2,5 Millionen Menschen wurden bisher von Ärzte ohne Grenzen schon gegen Masern geimpft. "Die aktuelle Flüchtlingskrise durch den Krieg in Syrien und im Irak zeigt, wie wichtig es ist, dass es Ärzte ohne Grenze gibt. Das muss in Form von konkreter Unterstützung gewürdigt werden," sagt die Schriftstellerin Julya Rabinowich, die als Schirmherrin der Ausstellung fungiert. (ah, derStandard, 25.9.2014)

Foto: Florian Lems/MSF
Foto: hanna spegel/MSF
Foto: hanna spegel/MSF
Foto: hanna spegel/MSF
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