Die Staatengemeinschaft will den Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika verstärken. Zahlreiche Länder sagten bei einem Spitzentreffen am Rande der UN-Generalversammlung in New York am Donnerstag neue Mittel zu, um der Krise Herr zu werden.

Die Weltbank kündigte an, mit 400 Millionen US-Dollar ihre Hilfe zu verdoppeln. Frankreich sagte 70 Millionen Euro zu, Deutschland weitere 25 Millionen Euro. Japan will mit 40 Millionen, China mit 25 Millionen Dollar zusätzlich helfen.

Die EU-Kommission hat bisher 150 Millionen Euro zugesagt, sie erhöhte den Betrag auf 180 Millionen Euro. Österreich konzentriert sich in seiner Unterstützung auf Sierra Leone und hat Schutzausrüstung für medizinisches Personal geliefert sowie 200.000 Euro für Ausbildung und Sensibilisierungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt.

Die betroffenen Länder wurden bei dem Treffen von Guineas Präsident Alpha Condé vertreten, Liberias Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf und Ernest Bai Koroma aus Sierra Leone wurden per Videolink zugeschaltet. US-Präsident Barack Obama betonte, die Welt dürfe bei der Bekämpfung der Krise keine Zeit verlieren.

Das Treffen kommt inmitten neuer Warnungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer weiteren Verbreitung des Virus. Demnach sind bis Anfang dieser Woche fast 3000 Menschen an der Krankheit gestorben. Die Zahl der Infizierten in Guinea, Liberia, Sierra Leone, Nigeria und Senegal sei inzwischen auf 6263 gestiegen. Am stärksten betroffen sei Liberia mit 1677 Todesfällen, gefolgt von Guinea mit 635 und Sierra Leone mit 597. Einzig in Guinea hat sich die Lage etwas stabilisiert.

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hatte am Dienstag den Briten David Nabarro zum neuen Sondergesandten für Ebola bestellt. Der US-Amerikaner Anthony Banbury soll als Chef der UN-Sondermission zur Bekämpfung der Ebola-Krise (Unmeer) die Aktivitäten der Weltorganisation koordinieren. (Julia Raabe aus New York, DER STANDARD, 26.9.2014)