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Salzburgs Touristenmeile, die Getreidegasse, wird saniert.

Foto: Reuters/Jacqueline Godany

Salzburg - Mit vier Kirchen, 47 Brunnenanlagen und 6,9 Kilometern historischer Wehrmauern hat die Salzburger Stadtverwaltung nur einen kleinen Teil des Denkmalbestandes im Weltkulturerbebezirk zu betreuen. Baustadträtin Barbara Unterkofler (Neos) muss trotzdem um jeden Cent für den Erhalt der Bauten ringen.

Bis 2019 möchte Unterkofler jährlich 400.000 Euro für die Sanierung von Baudenkmälern zur Verfügung haben. Unterkofler verlangt von den Gemeinderatsfraktionen dafür eine verbindliche mittelfristige Budgetgarantie. Allein die Sanierung der Wehrmauern am Mönchsberg kommendes Jahr kommt auf rund 350.000 Euro, argumentiert sie.

2,6 Millionen Euro für die Getreidegasse

In der Kalkulation nicht enthalten ist die Instandsetzung von Straßen und Kanälen im Altstadtbezirk. Allein die Sanierung der weltberühmten Getreidegasse komme auf 2,6 Millionen, schätzt Unterkofler. Eine neue Wasserleitung, ein neuer Kanal und die Pflasterung mit Granitsteinen sollen bis Ende 2017 abgeschlossen sein. Bis dahin wird die Touristenmeile eine Dauerbaustelle sein.

Wobei die Stadtverwaltung in der Vergangenheit bei den Straßensanierungen fallweise ganz schön gepfuscht hat. Bei der erst vor wenigen Monaten fertiggestellten Linzergasse in der rechten Altstadt wurde zwar der Kanal aus dem 19. Jahrhundert durch einen neuen ersetzt und die Gasse mit Granit gepflastert, auf die ab 2016 verpflichtende Barrierefreiheit wurde aber schlicht vergessen. Ressortzuständig war damals Unterkoflers Vorgängerin Claudia Schmidt (ÖVP).

Diskussion um Barrierefreiheit

Grundsätzlich sei die im Behindertengleichstellungsgesetz verlangte Barrierefreiheit Angelegenheit der Geschäftsinhaber und nicht der Stadt, sagt Unterkofler. Bürgerliste und SPÖ drängen dennoch auf die Einbeziehung des Behindertenbeirates in die Planung. Immerhin seien 20 Prozent der Bevölkerung körperlich beeinträchtigt. (neu, DER STANDARD, 26.9.2014)