Kathi

Foto: Katharina Derfler

Jakob

Foto: Katharina Derfler

Lena

Foto: Katharina Derfler

Noah

Foto: Katharina Derfler

Auch wir träumten, doch aus dem Träumen wurde eine Idee und aus der Idee konkrete Tüftelei, wie wir alles organisieren könnten. Nach einiger Zeit stand fest: Wir müssen es einfach machen. Aber was macht uns so besonders, dass man unsere Reise verfolgen sollte?

Wir sind eine junge Familie: Jakob (31), Kathi (25), Noah (stolze 6) und die kleine Lena (4) sowie unsere zwei Hunde, die achtjährige Nanuk und der dreijährige Pablo.

Die vergangenen Jahre haben wir uns oft vorgestellt, unseren großen Traum zu leben und mit einem VW die Welt zu bereisen. Aber immer wieder kam uns das Gegenargument "Wir haben aber Kinder" in den Sinn. Doch warum eigentlich? Auf all unseren Reisen haben wir bisher die Erfahrung gemacht, dass die Kinder diejenigen sind, die mit unterschiedlichen Situationen am besten klarkommen. Weil Noah mit seinen sechs Jahren schon schulpflichtig ist, bekommt er häuslichen Unterricht - wir haben Glück, denn unsere Volksschule steht zu hundert Prozent hinter unserem Vorhaben.

Gerade Reisen bietet eine wundervolle Möglichkeit, Kindern und sich selbst den Horizont zu erweitern und den westlichen Komfort nicht als selbstverständlich zu nehmen. Wir wollen einen Schritt zurück Richtung Einfachheit gehen und aus weniger mehr machen.

Die Route steht fest

"Platzmangel" oder "Enge" waren Wörter, mit denen wir oft konfrontiert wurden. "Freiheit" und "Abenteuer" unsere Antwort darauf. Als problematisch erwies sich die Routenplanung, denn die derzeitige weltpolitische Lage lässt ein bedenkenloses Drauflosfahren nicht zu.

Natürlich muss man auch die Rahmenbedingungen auf die ganze Familie abstimmen, damit ein entspanntes Reisen möglich ist. Nach langem Hin und Her stand unsere Route endlich fest: Österreich, Slowenien, Kroatien, Montenegro, Albanien, Griechenland, Türkei, Georgien, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate und Oman.

Uns geht es dabei aber nicht darum, möglichst viele Länder zu sammeln - vielmehr möchten wir die kulturellen Unterschiede der verschiedenen Regionen intensiv erfahren.

Aus unserem Traum wurde Realität, und wir haben Anfang Juli unser Abenteuer in unserem VW T4 begonnen. Vieles wird in den nächsten Monaten wunderschön und faszinierend werden. Manches nicht einfach, trotzdem blicken wir der nächsten Zeit mit vollem Optimismus entgegen. Wie weit wir kommen werden, ist ungewiss, aber nach einem Monat sitzen wir an einem wunderschönen Sandstrand in Griechenland und genießen unser Leben sehr. (Katharina Derfler, derStandard.at, 7.10.2014)