Moskau/Washington - Inmitten des Ukraine-Konflikts hat Russland sein ältestes Schüler-Austauschprogramm mit den USA auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. An dem seit 21 Jahren laufenden Projekt Future Leaders Exchange (FLEX) werde Russland vorerst nicht mehr teilnehmen, teilte das Außenministerium in Moskau am Mittwoch mit. Die USA nannten den Schritt "zutiefst bedauerlich".

Bisher hätten mehr als 8.000 russische Schüler bei Gasteltern die Gelegenheit genutzt, das Leben in den USA kennenzulernen, teilte die US-Botschaft in Moskau mit. Russlands Kinderschutzbeauftragter Pawel Astachow warf den USA "grobe Verstöße" vor. Mehrfach hätten russische Eltern die sofortige Rückkehr ihrer Kinder gefordert, aber US-Gastfamilien hätten dies verzögert, sagte er der Agentur Interfax zufolge. Konstantin Dolgow vom russischen Außenministerium sagte, in einigen Fällen seien russische Schüler an homosexuelle Gastgeber vermittelt worden. Dies verstoße gegen russische Gesetze und sei eine "moralische Gefahr". (APA, 1.10.2014)