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Zehntausende vor dem "El Ángel de la Independencia"

Foto: AP/Eduardo Verdugo

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"Es hat mich einen Eierstock gekostet, am Politechnischen Institut zu studieren, und mit dem anderen verteidige ich es"

Foto: REUTERS/Edgard Garrido

Mexico City - Zehntausende Studierende des Polytechnischen Instituts, der größten staatlichen Universität Mexikos, haben am Dienstag die Innenstadt von Mexiko City lahmgelegt. Die Demonstranten zogen über den Reforma-Boulevard zum Innenministerium, wo sie Minister Miguel Angel Osorio Chong empfing und ihre Forderungen entgegennahm.

Die Studenten fordern den Rücktritt von Rektorin Yoloxóchitl Bustamante Díez, die für den umstrittenen neuen Studienplan verantwortlich zeichnet. Laut Veranstaltern nahmen etwa 50.000 Menschen an der Kundgebung teil, die Polizei spricht von 20.000.

Studentendemonstration auf dem Reforma-Boulevard
Storyful, Instagram/geraz340

Sie kritisieren, dass die neue Studienordnung den Schwerpunkt auf technische Ausbildung legt, wissenschaftliches Arbeiten hingegen kaum mehr im Lehrplan aufscheint. Dadurch sehen sie ihre Karrierechancen gefährdet.

Durch die fortschreitende Privatisierung des Bildungswesens hätten Jugendliche aus ärmeren Bevölkerungsschichten kaum noch Chancen auf eine akademische Ausbildung, befürchten sie.

Innenminister Osorio Chong versprach den Protestierenden, ihre Forderungen zu begutachten und sagte ihnen bis Freitagnachmittag eine Antwort zu.

Erst am Wochenende war es im Bundesstaat Guerrero bei Protesten gegen die Reform der Lehrerausbildung zu Zusammenstößen zwischen Studenten und Mitgliedern der neugegründeten "Landpolizei" gekommen, bei denen mehrere Jugendliche ums Leben kamen. (bed, derStandard.at, 1.10.2014)