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Das war einmal.

Foto: Reuters/Balibouse

Oslo/Lausanne/Wien - Da waren's nur noch zwei - Peking oder Almaty in Kasachstan werden im Sommer 2015 vom Internationalen Olympischen Komitee mit der Organisation der Winterspiele 2022 betraut. Als letzte traditionelle Wintersportmetropole zog Oslo seine Bewerbung zurück. "Die Unterstützung im Volk war einfach zu gering", hatte Norwegens Regierungschefin Erna Solberg dem IOC beschieden.

Den beiden Regierungsparteien waren vor allem die erforderlichen Staatsgarantien von umgerechnet mehr als drei Milliarden Euro zu hoch.

Vor Oslo hatten bereits Graubünden mit St. Moritz, München, Stockholm und Krakau ihre Bewerbungsinitiativen nach Widerstand der Bevölkerung eingestellt. In den norwegischen Zeitungen wurde der olympischen Idee Apokalyptisches prophezeit. "Jetzt wird das IOC zugrunde gehen. Und die Winterspiele nähern sich ihrem historischen Ende", schrieb Aftenposten. "Exit Oslo", titelte Dagens Næringsliv und stellte eine für viele berechtigte Frage: "Ist es etwa total in Ordnung, an einem Fest teilzunehmen, solange Diktaturen wie Kasachstan oder China die Bonzen versorgen?"

IOC-Präsident Thomas Bach widersprach. "Niemand muss sich Sorgen um die Olympischen Spiele machen." Und der Deutsche argumentierte, als wäre die Kritik an der Kommerzialisierung nicht existent. "Wir sehen weltweit, wie diese Spiele mehr denn je als Premiumprodukt wahrgenommen werden. Es würden sonst nicht sehr kühl kalkulierende Firmen oder TV-Anstalten Verträge bis ins Jahr 2032 abschließen." Und eine Olympische Agenda 2020 solle schließlich für kostengünstigere und nachhaltiger gestaltete Spiele und Bewerbungen sorgen. (sid, lü, DER STANDARD, 1.10.2014)