Zunächst eine kurze Einführung für jene, die es nicht wissen sollten oder genauer wissen wollen: Discjockeys (DJs) spielen Musik auf Tonträgern in einer eigens erstellten Auswahl vor Publikum ab, etwa in Diskotheken, bei Events oder auf Veranstaltungen.

Zur Tätigkeit eines DJs zählen unter anderem das "Remixen", wobei Musikstücke miteinander kombiniert und zu einem gemischt werden, sowie das "Beatmatching", bei dem zwei Stücke zu einem einzigen ineinandergemischt werden. Außerdem sind DJs mit der Akquisition neuer Kunden, der Wartung der Technik, ihrer Selbstvermarktung sowie der Organisation ihrer Buchungen beschäftigt.

Klub-DJs arbeiten vorwiegend mit Technik, die vom Veranstalter gestellt wird. Mobile DJs hingegen treten auf Festen, privaten Feiern oder Firmenveranstaltungen auf und verwenden dabei eigenes Equipment, das sie selbst aufbauen und verladen.

Booking-, Pop- oder Resident-DJ

Die meisten DJs arbeiten auftragsbezogen auf selbstständiger Basis als so genannte "Booking-DJ". Die meisten dieser DJs sind aufgrund des vergleichsweise niedrigen Honorars nur nebenberuflich als DJ tätig. Viele von ihnen arbeiten als so genannte Pop-DJs, die Musik je nach Geschmack des Publikums spielen. Nur wenige Resident-DJs sind angestellt, etwa in einer Diskothek oder einem Klub, und versehen ihre Tätigkeit mit künstlerischem Anspruch, indem sie kreativ eigene Produktionen schaffen.

Die Arbeit als DJ erfordert ein überdurchschnittlich großes Interesse an Musik mit tieferen Kenntnissen der unterschiedlichen Genres. Eine kommunikative Persönlichkeit mit einem Gespür für aktuelle Trends und den Geschmack des Publikums sind besonders hilfreich. Betriebswirtschaftliche Kenntnisse, insbesondere des Marketings helfen dabei, einen eigenen Namen aufzubauen, um das eigene Honorar zu steigern. In technischer Hinsicht sind vor allem Kenntnisse in Ton- und Lichttechnik notwendig. Für größeren wirtschaftlichen Erfolg ist auch Reisebereitschaft erforderlich.

Formelle Voraussetzungen fehlen

Durch die Verbreitung von Musik über Internet und dem Fehlen formeller Voraussetzungen sind die Einstiegsschwellen für Booking-DJs sehr niedrig geworden, wodurch sich die Honorare im Vergleich zu früheren Jahren nach unten entwickelt haben. Praktische Erfahrung und Weiterempfehlungen zählen bei der Entwicklung der Honorare, die sehr stark variieren.

Einsteiger erhalten im Schnitt zwischen 100 und 250 Euro pro Abend. Durchschnittlich verdienen DJs zwischen 300 und 500 Euro pro Abend. Die Honorare erfahrener Booking-DJs liegen im Bereich zwischen 500 und 1.000 Euro pro Abend. Von diesen Beträgen müssen DJs in der Regel allerdings Investitionen für Marketing, Equipment, Musikkäufe, Reisen sowie Steuern bezahlen. (Conrad Pramböck, derStandard.at, 2.10.2014)