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Die Rocket-Aktien nahmen am Donnerstag Kurs nach unten.

Foto: REUTERS/Dado Ruvic

Berlin/Frankfurt - Der mit Spannung erwartete Börsengang der Startup-Schmiede Rocket Internet ist schwach ausgefallen. Nach einem ersten Kurs exakt auf dem Ausgabepreis von 42,50 Euro setzte am Donnerstag eine steile Talfahrt ein. Die Rocket-Aktie stürzte binnen weniger Minuten unter die Marke von 37 Euro ab. Nach einer Erholung zum Nachmittag hing der Kurs bei 40 Euro fest.

Auch die Aktie des am Vortag gestarteten Online-Händlers Zalando fiel am Donnerstag deutlich unter den Ausgabepreis. Die beiden Börsengänge waren im Vorfeld als Meilensteine für die deutsche Internet-Wirtschaft gefeiert worden.

Das Geschäftsmodell von Rocket Internet ist es, Internet-Unternehmen aufzubauen. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Online-Handel und Dienstleistungen. Die Startup-Produktion ist wie am Fließband organisiert, ein Geschäftsmodell wird schnell in verschiedenen Ländern an den Start gebracht. Mittlerweile ist Rocket Internet mit rund 50 Firmen in 116 Ländern aktiv.

Online-Imperium

Rocket-Chef Oliver Samwer verspricht, auf dieser Grundlage weltumspannendes Online-Imperium aufzubauen. Die Startup-Fabrik wolle die größte Internet-Plattform außerhalb der USA und Chinas stellen. Am Donnerstag zeigte er sich von dem schwachen Start der Aktie unbeeindruckt: Rocket Internet denke langfristig, man sei weder auf den ersten Kurs fokussiert, noch auf den der ersten Monate.

Rocket Internet hatte mit dem Ausgabepreis die Preisspanne von 35,50 Euro bis 42,50 Euro komplett ausgeschöpft. Die Firma erlöst bei dem Börsengang bis zu 1,6 Mrd. Euro, wenn die beteiligten Banken ihre Mehrzuteilungsoption auf zusätzliche Aktien ausschöpfen. Ob es dazu kommt, was am Donnerstag zunächst unklar. Auf dieser Basis wäre Rocket zum Ausgabepreis 6,7 Mrd. Euro wert.

Die Zalando-Aktie war am Mittwoch ebenfalls glanzlos, aber immer noch etwas besser gestartet. Sie schloss nach einem ersten Kurssprung exakt auf dem Ausgabepreis von 21,50 Euro. Zum Donnerstagmittag hing der Kurs an der Marke von 20 Euro fest. Zalando nimmt mit dem Börsengang inklusive Mehrzuteilung rund 600 Mio. Euro ein. Auch hier hieß es am Donnerstag, der Prozess laufe noch.

Drei Brüder am Ruder

Die Hauptinvestoren bei Rocket Internet sind die Brüder Oliver, Marc und Alexander Samwer. Nach dem Börsengang halten die noch knapp 40 Prozent. Die Samwers sind auch Großaktionäre bei Zalando mit knapp 15 Prozent. Neben Oliver Samwer waren am Donnerstag auch die Brüder des Internet-Unternehmers nach Frankfurt gekommen, sie hielten sich jedoch im Hintergrund.

Rocket Internet hatte den Börsengang um eine Woche vorgezogen, nachdem die Platzierung der Aktien bei Investoren vorzeitig abgeschlossen worden war. Nach Ablauf aller Sperrfristen sollen rund 24 Prozent der Aktien von Rocket Internet an de

Sowohl bei Zalando als auch bei Rocket hatte es in den vergangenen Tagen geheißen, dass die Nachfrage der Investoren viel höher als das Angebot an Aktien gewesen sei. (APA, 2.10.2014)