Bagdad - Im Irak erzielte die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) mit der Einnahme der Stadt Hit im Zentrum des Landes einen weiteren militärischen Erfolg. Bei den Kämpfen kamen fast 60 irakische Sicherheitskräfte und IS-Kämpfer ums Leben. Der IS hat ein Kalifat ausgerufen, das sich über Syrien und den Irak erstreckt.

Die Vereinten Nationen warfen unterdessen der IS-Miliz erneut extrem grausame Verbrechen vor. Die Islamisten hätten im Irak Massenexekutionen verübt, Frauen und Mädchen als Sexsklavinnen verkauft sowie Kinder als Kämpfer zwangsrekrutiert, heißt es in einem Bericht.

Zugleich hieß es, bei den Luftangriffen des irakischen Militärs auf IS-Kämpfer seien viele Zivilisten umgekommen. Dörfer, eine Schule und Krankenhäuser seien getroffen worden. Das Vorgehen scheine nicht verhältnismäßig gewesen zu sein und verstoße womöglich gegen das Völkerrecht.

Nach Ansicht der Vereinten Nationen soll sich der Internationale Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag mit der Gewalt im Irak befassen. "Der Gerichtshof wurde genau für derartige Situationen geschaffen", sagte der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte Prinz Zaid Raad al-Hussein am Donnerstag in Genf. Angesichts der Ermordung tausender Zivilisten durch die IS-Miliz solle die irakische Regierung dem ICC beitreten und seine Rechtsprechung zulassen, sagte er. (APA, 2.10.2014)