Dem Vier-Sterne-Hotel im Gmunden kam auch der neue Investor abhanden.

Rendering: Lacus Felix HotelerrichtungsgesmbH

Gmunden – Jetzt mussten selbst die eisernen Befürworter, der Gmundner Bürgermeister Heinz Köppl samt seiner ÖVP, einsehen: Aus dem Traunseehotel Lacus Felix kann nichts mehr werden. Nachdem im August durchgesickert war, dass die Hotelgesellschaft wegen finanzieller Probleme liquidiert wurde, schwenkten Donnerstagabend im Gemeinderat schwarze Mandatare um. Mit Zweidrittel-Mehrheit beschloss der Gemeinderat den Rückkauf des Areals, auf dem das Vier-Sterne-Haus hätte entstehen sollen.

Als vor zehn Jahren der Industrielle Hans Asamer der Stadt den ehemaligen Seebahnhof abkaufte und anschließend der Öffentlichkeit sein Hotelprojekt präsentierte, hatte er zunächst die Kommunalpolitiker hinter sich. Doch undurchsichtige Verträge, wechselnde Architekten und schließlich der Ausstieg Asamers aus dem Projekt ließen die Zustimmung schwinden. Auch der neue Investor Peter Freunschlag (Planungs- und Bauträgerunternehmer sowie Präsident des Linzer Eishockeyvereins Black Wings) konnte an der über Jahre gewachsenen Skepsis nichts ändern.

Auf künstlicher Insel

Im November des Vorjahres präsentierte er dennoch die neuesten Pläne: Auf einer künstlichen Insel im Traunsee sollte ein rund 30 Meter hoher ovaler Bau mit 160 Zimmern sowie einem Seminar-, Tagungs-und Wellnessbereich entstehen. Später hätten noch 56 Wohnungen und 15 Chalets mit eigenen Bootsgaragen dazukommen sollen, so die Vision.

Doch auch Freunschlag konnte Fristen nicht einhalten und das 85-Millionen-Euro Projekt hing weiter in der Luft. Die Anträge von SPÖ und Grünen, das Areal wieder zurückzukaufen, schmetterte die ÖVP bisher jedoch ab.

In einer geheimen Abstimmung am Donnerstag allerdings wurde der Rückkauf um eine Million Euro mit 27 der insgesamt 39 Stimmen besiegelt. Und das nächste Hotelprojekt steht auch schon in der Warteschleife. ÖVP-Gemeinderat Siegfried John will ein Drei-Sterne-Haus neben dem Kongresszentrum errichten. (ker, DER STANDARD, 4.10.2014)