Wien – Das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen OGH-Präsidenten Johann Rzeszut hat für ihn jetzt sogar im ehrenamtlichen Bereich Folgen. Der frühere Höchstrichter zieht sich für die Dauer des Verfahrens gegen ihn aus dem Vorstand von Transparency International zurück. Neues Vorstandsmitglied wird Wirtschaftsprüfer Friedrich Rödler.

Zuletzt hatte der "Falter" berichtet, dass Rzeszut wegen falscher Zeugenaussagen in der Causa Kampusch angeklagt werden soll. Der Alt-OGH-Präsident hatte einer vom Innenministerium eingesetzten Evaluierungskommission angehört. Als ein niederösterreichischer Polizist illegal in einer Volksschule "ermittelte" und versuchte, an die DNA eines Mädchens zu gelangen, um Klarheit zu erlangen, ob es sich dabei um die leibliche Tochter Kampuschs handelte, berief sich der Beamte auf Rzeszut.

Der pensionierte Spitzenjurist wurde im Ermittlungsverfahren als Zeuge vernommen und versicherte dort unter Wahrheitspflicht, den Mann nicht zu kennen. Die Ergebnisse einer Rufdaten-Rückerfassung sollen allerdings den früheren OGH-Präsidenten widerlegen. (APA, 3.10.2014)