Wien - Wien Energie, größter Landesenergieversorger Österreichs, will möglichst rasch Klarheit über die Bedingungen, in deren Rahmen die Branche ab 1. Jänner 2015 Energie sparen muss. Man brauche Planungssicherheit, betonte das Geschäftsführertrio Susanna Zapreva, Robert Grüneis und Thomas Irschik Donnerstagabend bei der Präsentation der Halbjahreszahlen.

Das Energieeffizienzgesetz, das in Befolgung einer EU-Richtlinie nach heftigem Gezerre im Juli im Nationalrat beschlossen wurde, schreibt den Energieversorgern eine Energieverbrauchseinsparung von jährlich 0,6 Prozent vor. Andernfalls drohen Strafzahlungen von 20 Cent je Kilowattstunde. Trotz ausstehender Präzisierung über die Anrechenbarkeit verbrauchsmindernder Aktionen will Wien Energie das Thema vorantreiben.

So haben die Wiener eine im Oktober 2013 im Rahmen der Energie Allianz (mit EVN und Bewag/Begas) gestartete Energieeffizienz-Offensive mit Jahresende verlängert. Haushaltskunden können etwa bei der Anschaffung neuer, stromsparender Elektrogeräte bis zu 100 Euro an Förderung erhalten.

Wirtschaftlich ist es für Wien Energie schon besser gelaufen. Musste der Energieversorger im 1. Halbjahr 2014 neuerlich Rückgänge in allen Absatzbereichen hinnehmen, zeichnet sich auch mittelfristig keine signifikante Besserung ab. Zu schaffen machen dem Unternehmen insbesondere die Gaskraftwerke, die wegen des vergleichsweise hohen Gaspreises und des nicht annähernd so hohen Strompreises unwirtschaftlich, aber für die Fernwärme unabkömmlich sind. (stro, DER STANDARD, 4.10.2014)