Washington / Abu Dhabi - US-Vizepräsident Joe Biden hat sich bei den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) für seine Aussage entschuldigt, dass die Emirate in der Vergangenheit die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) und andere Extremisten in Syrien und im Irak unterstützt hätten. Der Schritt Bidens kam einen Tag nachdem er sich beim türkischen Premier Recep Tayyip Erdogan wegen dieser Äußerungen entschuldigt hatte.

Der Staatsminister im Außenministerium der Emirate, Anwar Gargash, hatte am Samstagabend die Äußerungen Bidens kritisiert. Diese würden einen "falschen Eindruck vermitteln". Biden hatte am Donnerstag an der Harvard-Universität den Verbündeten in der Türkei und in der arabischen Welt vorgeworfen, militante sunnitische Gruppen in Syrien - wie die IS-Miliz oder die Al-Nusra-Front - unterstützt zu haben.

Entschuldigung per Telefon

Am Sonntag telefonierte Biden mit dem Kronprinzen von Abu Dhabi, Scheich Mohammed bin Zayed al-Nehayan, der auch stellvertretender Oberbefehlshaber der Armee der VAE ist. "Biden hat sich in dem Telefongespräch bei den Vereinigten Arabischen Emiraten für die Folgen seiner jüngsten Äußerungen, die so verstanden werden hätten können, dass die Vereinigten Arabischen Emirate das Wachstum einiger terroristischer Organisationen in der Region unterstützt hätten, entschuldigt", berichtete die staatliche Nachrichtenagentur WAM.

Bidens Büro verlautbarte, dass dieser mit seinen Äußerungen den VAE nicht unterstellen hätte wollen, dass diese "IS, Al-Kaida oder andere extremistische Gruppen in Syrien" unterstützt hätten. Die VAE unterstützen die von den USA angeführten Luftangriffen gegen die IS-Miliz in Syrien. (APA, 6.10.2014)