Die Zeiten, in denen man sich in Dawson City (Kanada) noch eine goldene Nase verdienen konnte, sind lange vorbei. Ein Mann gräbt in Earth's Golden Playground vor seiner Hütte ein Loch. Doch was er dort an Gold siebt, lässt sich mit bloßem Auge nicht erkennen. Andreas Horvath porträtiert in seinem Dokumentarfilm solche Sturschädel, die wie aus der Zeit gefallen erscheinen; zugleich zeigt er aber auch auf, dass vom Eifer der Pionierzeit wenig übrig ist - im Fluss Klondike werden bei der Goldsuche längst industrielle Verfahren angewandt.

Earth's Golden Play-ground ist nun bei 5x2, der vom Sixpack-Verleih veranstalteten Dokumentarwoche neben sieben anderen heimischen Arbeiten zu sehen. Die Themen sind breitgefächert, die Filme autorengetragen, persönlich: Ruth Kaaserer begleiteten in Tough Cookies US-Boxerinnen beim Training und in den Alltag hinein, Katharina Copony geht in Spieler dem Phänomen der Spielsucht nach. Die Künstlerin Mara Mattuschka wird von Elisabeth M. Klocker porträtiert, die Band Ja, Panik von Georg Tillers DMD KIU LIDT - anders, als man es von Musikdokus kennt. Außerdem kreist ein spannendes Kurzfilmprogramm um Krisenschauplätze zwischen New York und Tunesien. (kam, DER STANDARD, 7.10.2014)