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Kein anderes Körpermerkmal weist so viele beeinflussende Genvariationen auf wie die Größe.

Foto: PA, Chris Ison/AP/dapd

London - Gene oder Umwelt, das ist auch bei der Körpergröße die Gretchenfrage: Zum einen werden Menschen in der westlichen Welt seit Jahrzehnten im Durchschnitt immer größer. Zum anderen ist augenfällig, dass größere Eltern größere Kinder haben.

So überrascht es auch nicht weiter, dass Forscher seit Jahren darüber diskutieren, welche Faktoren dafür verantwortlich sind, wie groß ein Kind wird. Nun haben sich erneut Wissenschafter dieser Frage angenommen und dafür in einem großangelegten Projekt das Erbgut und die Größe von mehr als 250.000 Menschen verglichen und damit die Genvariationen bestimmt, die für die menschliche Körpergröße verantwortlich sind.

Aufwändige Forschung

Das Projekt der Forscher nennt sich bezeichnenderweise Giant – aus zwei guten Gründen: Ersten wegen Körpergröße, zweitens aber auch wegen dem riesigen Aufwand, den die insgesamt 300 beteiligten Forschungsinstitutionen aus den USA, Europa und Australien betrieben.

Aus einem gigantischen Berg an Daten identifizierten die Forscher insgesamt knapp 700 Variationen, welche die Körpergröße beeinflussen können. Wie die Forscher im Fachblatt "Nature Genetics" schrieben, sind für kein anderes körperliches Merkmal so viele Genvariationen bekannt.

Bei den genetischen Vergleichsuntersuchungen ging es aber nicht nur um das Wachstum, so die Autoren: Die Körpergröße gebe auch Einblick in die genetische Architektur vieler menschlicher Merkmale und Krankheiten. So könnten die Forschungsergebnisse künftig womöglich auch bei der Behandlung von Krebs, Osteoporose oder Herzproblemen helfen. (red, derStandard.at, 07.10.2014)