Unverhofft kommt oft - durch einen Tipp wurden wir auf das türkische Backpacker-Mekka Olympos aufmerksam gemacht.

Als wir dort ankamen, trauten wir unseren Augen kaum. Die Straße ging in eine Piste aus rotem Gemisch aus Sand und Lehm über, links und rechts der Straße reihten sich Chill-out-Bars, Treehouse-Pensionen und kleine Touristengeschäfte aneinander.

Da Olympia im gleichnamigen Nationalpark erbaut worden ist, soll keines der Gebäude eine offizielle Baugenehmigung besitzen. Selbst die Polizeistation wurde illegal erbaut.

Unser Stellplatz in Olympos.
Foto: Katharina Derfler

Aus den von uns geplanten zwei Tagen Aufenthalt wurden dann doch vier, bevor wir uns Richtung Yanartas (brennende Steine) auf den Weg machten. Yanartas befindet sich zwar nur am anderen Ende des Strandes, aber aufgrund der geografischen Gegebenheiten muss man etwa zehn Kilometer mit dem Auto über einen Berg fahren.

Nach einem kleinen Aufstieg erwartete uns ein pittoresker Mondaufgang, umgeben von Flammen, die aus dem Steinboden züngelten.

Die brennenden Steine.
Foto: Katharina Derfler

Bevor wir uns überhaupt Gedanken über einen Schlafplatz gemacht hatten, bekamen wir während des Abstieges von deutschen Campern den Tipp, uns zum Übernachten mit dem VW-Bus an den Strand in Cirali zu stellen.

Traumhafter Stellplatz am Wasser.
Foto: Katharina Derfler

Und da stehen wir nun, einen Tag später: in Cirali, etwa einen Kilometer Luftlinie von Olympos entfernt, am anderen Ende der Bucht, an einem malerischen Strand.

Unterwegs im Landesinneren

Nach vier Tagen am wunderschönen Strand von Cirali beschlossen wir, das Meer zu verlassen und in Richtung Göreme aufzubrechen. Zuerst mussten wir jedoch eine Achsmanschette wechseln lassen, da diese die letzte Reparatur nicht unbeschadet überstanden hat. In der nächstgelegenen Werkstatt erfuhren wir, dass das Ersatzteil nicht bestellbar sei, es aber in Antalya kein Problem sei, es aufzutreiben - versicherte uns der Mechaniker.

Da Antalya auf unserem Weg lag, bereitete uns dies keine Umstände. Dort angekommen, fanden wir eine VW-Werkstatt, und nach einer Stunde erklärte uns die Mechanikerin, dass sie dieses Teil in Deutschland bestellen musste. Das hieß also für uns: zwei Tage Wartezeit.

Es ist möglich, eine neue Kupplung innerhalb von sieben Stunden einzubauen, aber auf eine Achsmanschette muss man zwei Tage warten? Also weiter nach dem Ersatzteil suchen oder nach Cirali zurückfahren und die Wartezeit mit Baden verbringen? Wir entschlossen uns fürs Zurückfahren.

Unterwegs im Landesinneren der Türkei mit eingeschränkter Sicht.
Foto: Katharina Derfler

Wie versprochen konnten wir das Ersatzteil zwei Tage später, an einem Samstag, auch abholen, aber Zeit, um dieses einzubauen, sei, so die Werkstatt, erst wieder am Montag.

Da wir nun aber wirklich aufbrechen wollten, machten wir uns mit dem Ersatzteil im Gepäck auf den Weg in Richtung Kappadokien. Ein Mechaniker würde sich unterwegs schon finden lassen.

In der weiten Steppe nach Konya konnten wir problemlos die Straße verlassen, wir fuhren auf einen Hügel hinauf, um dort zu übernachten. Am nächsten Tag tauchte pünktlich zum Kaffee eine Polizeistreife mit Blaulicht in der Steppe auf und blieb bei uns stehen. Nach einem kurzen, musternden Blick aus dem 30 Jahre alten Turk Fiat fuhren sie mit Blaulicht wieder den Hang hinunter zur Straße zurück.

Fragend schauten wir uns an und stellten fest, dass unser T4 mit Aufstelldach doch eine gewisse Ähnlichkeit mit einer mobilen Raketenabschussanlage haben könnte. Noch am selben Tag ließen wir die Achsmanschette auswechseln und besichtigten die alte, wunderschöne Karawanserei Sultanhani. (Katharina Derfler, 14.10.2014)

Sultanhani.
Foto: Katharina Derfler