Wien - In der Arbeitsgruppe des Familienministeriums zur Reform des Kinderbetreuungsgeldes hat sich die Arbeiterkammer für einen Gleichstellungsbonus ausgesprochen, der faire Aufteilung bei der Kinderbetreuung honorieren soll. Bereits jetzt können Familien das Kindergeld länger beziehen, wenn auch der zweite Elternteil einen Teil der Betreuungsaufgaben übernimmt.

Mindestanforderung

So kann etwa ein Paar das einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld nur dann 14 Monate lang beziehen, wenn der Partner mindestens zwei Monate davon in Anspruch nimmt. Geht es nach der Arbeiterkammer, soll der Bonus für jene Paare gelten, die sich die Betreuungsaufgaben über zu definierende Mindestanforderungen hinaus teilen. In Schweden wird etwa pro Tag und Partner sechs Euro für die faire Aufteilung der Kinderbetreuung bezahlt, erklärt Ingrid Moritz, Leiterin der Abteilung Frauen und Familien bei der Arbeiterkammer.

Übernimmt der Vater beispielsweise für drei Monate die Kinderbetreuung im Rahmen des einkommensabhängigen Kindergeldes, hätte er einen Monat länger betreut, als mindestens gefordert wird. Für diesen Monat würden er sowie die Mutter des Kindes einen Extrabonus erhalten.

Varianten

Familienministerin Sophie Karmasin gab bereits bekannt, die einkommensabhängige Kindergeldvariante beibehalten zu wollen. Die übrigen Varianten könnten zugunsten eines individuell abrufbaren Kindergeldkontos gestrichen werden. Diese Forderung unterstützt auch die Arbeiterkammer, wobei die Höhe des Kindergeldes unabhängig von der Bezugsdauer sein soll. Derzeit würden Bezieher und Bezieherinnen der Langvariante finanziell bevorzugt, kritisiert die Arbeiterkammer. (burg, derStandard.at, 7.10.2014)