Wind und Regen mussten sich nur dem Rüsselkäfer geschlagen geben im Titelkampf um den nervigsten Störenfried des Gartenjahres 2014.

Illustration: Dennis Eriksson

So, das Gartenjahr 2014 ist fast zu Ende, das Gartenjahr 2015 hat qua Planung und Zwiebelversenkung längst begonnen. Hier die überfällige Best-of-Worst-Liste 2014.

Wer hat heuer besonders genervt? Ohne Mühe in die Top Ten gerutscht ist das Kriechende Fünffingerkraut Potentilla reptans. Dieser Eindringling unterwandert die Beete und bedeckt den Rasen. Schneller als alle anderen Pflanzen nimmt er Meter um Meter ein und lässt sich schwer entfernen - Platz zehn.

Auf Platz neun wurde der Platz gewählt: Es gibt davon einfach zu wenig, das nervt die Gartlerinnen und Gärtner.

Platz acht hat sich das allgemeine Familienmitglied verdient, nennen wir es hier, zum Beispiel, La Gattin. Mit Sätzen wie "Wäre das dort nicht schöner?", "Wird aus dem Verreckerl noch was?" oder "Das kann ich eh ausreißen, oder?" hat sie sich die Liste hinaufgearbeitet.

Auf Platz sieben folgen die Krähen. Prinzipiell keine Feinde des gepflegten Gartens, haben sie 2014 neue Nächtigungsplätze in den Bäumen eingenommen, von denen sie runterdefäkieren. Krähendünnpfiff, blütenweiß, auf grünem Hostablatt - das geht gar nicht.

Heuer nicht so dramatisch: die Nacktschnecken auf Platz sechs. Sie waren zwar da, konnten aber kaum Schaden anrichten. Grad die Erdbeeren fielen ihnen zum Opfer, aber das war es schon.

Wirklich ärgerlich und damit auf Platz fünf sind die Ameisen dieses Jahr gewesen. Denn sie sorgen dafür, dass die Blattlauskonzentration auf den Jungtrieben hoch bleibt. Die Ameisen sind die Träger und Pfleger des Bösen, das muss einmal so gesagt werden.

Auf Platz vier, wie eben angekündigt, die Blattläuse. Laut ersten Berechnungen machte deren Biomasse mehrere Femtotonnen pro Quadratliter aus; hängte man alle Blattläuse des Gartens aneinander, kann man damit eine Strickleiter bis zum Plutomond Charon basteln. Damit sind wir bei den Top drei der Ärgerlichkeiten in den Gärten des Jahres 2014, bitte Trommelwirbel!

Auf Platz drei befindet sich der Regen, dieser unaufhörliche Verdrießer des Sommers. Er macht den Boden quatschig, die Blütenköpfe sich neigend und die Schnecken glücklich. Mehr braucht man da gar nicht zu sagen.

Auf Platz zwei, ebenso bekannt aus dem Sachunterricht, der Wind: Erst trocknet er die Böden aus, dann lässt er Topfpflanzen dürsten, knickt in der Folge stürmisch die Gladiole und holt bereits im Spätsommer welkes Laub von den Bäumen, um es im Garten zu verstreuen.

Und schon sind wir beim Best of Worst angelangt, the undefeated champion auf Platz eins ist der Rüsselkäfer. Die Sau hat alle Rosen auf ein paar Zahnstocher zusammengeputzt und macht das noch dazu zu einer Zeit, wo erschöpfte Gartlerinnen und trunkene Gärtner längst an der Matratze lauschen, nämlich bei Dunkelheit. Freu dich nicht zu früh, Rüsselkäfer, das Nematodenpackerl ist schon bestellt! (Gregor Fauma, Rondo, DER STANDARD, 10.10.2014)