Einmal mehr dreht sich bei den Schweden alles um "Ibrakadabra".

Foto: Janerik Henriksson

Solna - Unbedingt ungeschlagen bleiben ist das Ziel von Schweden und Russland im Topspiel der EM-Qualifikationsgruppe G am Donnerstag. Die Schweden stehen nach dem 1:1 in Wien gegen die ÖFB-Auswahl im Heimspiel etwas mehr unter Druck. Die Russen haben hingegen mit dem 4:0 gegen Liechtenstein die erste Hürde auf dem Weg zur EM 2016 ohne Makel genommen.

Sorgen um Ibrahimovic

Für die Schweden könnte die Partie in Solna durchaus ein paar Tage später kommen. Zlatan Ibrahimovic leidet nach wie vor an einer hartnäckigen Fersenverletzung, die ihn in den jüngsten vier Pflichtspielen bei Paris St. Germain zum Zuschauen zwang. Während bei seinem Klub etwa mit Edinson Cavani ein Topspieler für ihn in die Bresche springen kann, ist die Lücke im schwedischen Team wesentlich größer.

Deshalb wird alles unternommen, um den 33-Jährigen fit zu bekommen. "Solange ich die Verletzung nicht verschlimmere und mit den Schmerzen spielen kann, ist es okay. Wenn ein Risiko besteht, dass es sich verschlechtert, werde ich aber definitiv nicht spielen", sagte Ibrahimovic. Eine Entscheidung werde er erst am Spieltag fällen.

Wiedersehen mit dem Lehrmeister

Für ihn wäre es jedenfalls eine besondere Partie. Schon einige Male hat "Ibra" die Zusammenarbeit mit Russlands jetzigem Teamchef Fabio Capello als sehr wichtig für seine Karriere bezeichnet. Der 68-jährige Italiener hatte Ibrahimovic von 2004 bis 2006 bei Juventus Turin gecoacht. "Unter Capello bin ich zu einem Toptorjäger geworden", sagte Schwedens Rekordtorschütze nach dem 2:0-Testspielsieg gegen Estland am 4. September. Capello habe ihm ein Video von Marco van Basten gezeigt. "Er hat gesagt, so musst du es machen, und von da an habe ich begonnen, wie die Großen zu treffen."

Alternativen in Schwedens Angriff

Durch Ibrahimovics drohenden Ausfall ist Teamchef Erik Hamren jedenfalls gezwungen, schon jetzt - nach der EM 2016 muss er ohnehin auf Ibrahimovic verzichten - nach Alternativen zu suchen. Nur kurzfristig eine Option ist Johan Elmander. Der ebenfalls schon 33-Jährige hat seine besten Zeiten hinter sich und geht aktuell für Bröndby Kopenhagen auf Torejagd.

Hoffnungen auf einen Einsatz darf sich Ola Toivonen machen. An dem 28-Jährigen gab es für Ex-Austrianer Philipp Hosiner beim französischen Erstligisten Stade Rennes bisher kaum ein Vorbeikommen.

Die Russen reisten mit Respekt an. "Die Schweden haben ein sehr gutes Team, das sehr kampfstark ist. Sie haben viele große kopfballstarke Spieler", sagte Denis Gluschakow. Der Mittelfeldspieler von Spartak Moskau rechnet trotzdem mit Punkten: "Wenn wir eine Topleistung abrufen und 100 Prozent geben, sollten wir keine Probleme haben."

Rücktrittsgerüchte um Capello

Die Vorbereitung auf die Partie in der Friends Arena wurde allerdings leicht gestört, waren doch zuletzt Gerüchte über einen Rücktritt Capellos nach dem Qualifikationsdoppel gegen Schweden und Moldawien (Sonntag) aufgekommen.

Pflichtübung für Montenegro

Montenegro steht vor dem Duell mit Österreich (Sonntag) am Donnerstag vor einem Pflichtsieg gegen Schlusslicht Liechtenstein in Vaduz. Die vom Österreicher Rene Pauritsch trainierten Liechtensteiner, die seit 3. Juni 2011 (2:0 gegen Litauen) auf einen Heim-Pflichtspielsieg warten, sind am Sonntag in Solna zu Gast. (APA/Reuters, 8.10.2014)