Sanaa - Mindestens 67 Menschen sind laut einem Augenzeugen am Donnerstag bei einem Suizidanschlag im Zentrum der jemenitischen Hauptstadt Sanaa getötet worden. Das meldete die Nachrichtenagentur Reuters. Viele andere Menschen seien bei dem Anschlag verletzt worden, sagten Zeugen.

Anschlag galt Schiiten-Organisation

Der Anschlag galt offenbar der Schiiten-Organisation der Houthis. Ein Polizeivertreter sagte, ein Mann habe an der Houthi-Kontrollstelle offenbar einen Sprengstoffgürtel gezündet.

Bisher hat sich niemand keine Gruppe zu der Tat bekannt. Der Ablauf deutet jedoch auf den Ableger der sunnitischen Extremistenorganisation Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) hin.

Wenige Stunden vor der Explosion hatte der vom jemenitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansour Hadi ernannte Regierungschef Ahmed Awad bin Mubarak nach nur zwei Tagen seinen Rücktritt erklärt. Er beugte sich damit dem Druck der Houthi-Rebellen, die vor zwei Wochen Sanaa erobert hatten und seine Ernennung ablehnten. Die Rebellenbewegung aus dem Norden des Landes fordert eine stärkere Beteiligung an der Macht. (APA, 9.10.2014)