Die Seuche Ebola hält Europa weiter in Atem. In Serbien wurden aus Sicherheitsgründen bisher 708 Personen unter Quarantäne gestellt, teilte das serbische Gesundheitsministerium am mit.

92 von ihnen seien nach Serbien aus den von Ebola betroffenen Regionen eingereist und wurden aus Sicherheitsgründen unter Beobachtung gestellt. Angaben zu den Zeiträumen, in denen die Personen isoliert wurden, lagen zuerst nicht vor.

Toter in Mazedonien

In einem Krankenhaus in Mazedonien wiederum verstarb ein Brite, bei dem zunächst ebenfalls der Verdacht auf Ebola bestand. Die lokalen Behörden gaben am Freitag allerdings bekannt, es gebe nur eine "geringe Wahrscheinlichkeit", dass der Mann mit dem Virus infiziert gewesen sei. Sie beriefen sich dabei auf eine erste Analyse. Die Proben würden von einem Labor in Deutschland untersucht, das seine Ergebnisse innerhalb von 48 Stunden liefern werde, hieß es Donnerstagabend.

Der Brite befand sich nach Angaben einer Ministeriumssprecherin auf Geschäftsreise in Mazedonien. Angestellte seines Hotels in der Hauptstadt Skopje riefen am Donnerstagnachmittag die Rettungsdienste, da er sehr geschwächt war, über Bauchschmerzen klagte, die Nahrungsaufnahme verweigerte und sich übergab. Er wurde in ein auf Infektionskrankheiten spezialisiertes Krankenhaus eingeliefert, wo auch innere Blutungen festgestellt wurden. Kurz danach starb er.

Der plötzliche Tod des Mannes habe annehmen lassen, dass es sich um Ebola handeln könnte, erläuterte die Sprecherin am Donnerstagabend. Sie äußerte sich nicht dazu, wo und unter welchen Umständen er sich mit dem Virus infiziert haben könnte.

Frau in Madrid in Lebensgefahr

Bislang gilt eine spanische Krankenpflegerin als erster Mensch, der sich in Europa mit dem Ebola-Virus infiziert hat. Die 44-Jährige, die in Lebensgefahr schwebt, arbeitete in einer Madrider Klinik, in der im August und September zwei spanische Missionare nach ihrer Rückkehr aus Westafrika an Ebola starben.

Auch in Frankreich wird nach einem Medienbericht ein "wahrscheinlicher" Ebola-Fall geprüft. Eine Frau sei in der Klinik Bichat in Paris unter Quarantäne gestellt worden, nachdem sie "mit dem Virus in Afrika infiziert" worden sein könnte, meldete der Sender Europe 1 am Freitag.

Bisher Tests negativ

Das Gesundheitsministerium hob hervor, dass es noch keinen gesicherten Ebola-Fall in Frankreich gebe - mit Ausnahme einer aus Afrika eigens eingeflogenen Krankenschwester, die dann geheilt wurde. Gesundheitsministerin Marisol Touraine hatte Ende September mitgeteilt, dass es in Frankreich bisher 350 Verdachtsfälle von Ebola gab, von denen zehn als "möglich" eingestuft wurden. Tests danach hätten aber ergeben, dass es sich nicht um Ebola handelte.

Nach den USA hat nun auch Großbritannien Ebola-Einreisekontrollen eingeführt. Die Maßnahme gelte an den Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick sowie am Terminal für Reisende mit dem Eurostar aus Frankreich, teilte die britische Regierung in London mit. Die Kontrollen beträfen Reisende, die aus vom Ebola-Ausbruch betroffenen Ländern wie Liberia und Sierra Leone kommen.

Wie die britische Regierung weiter mitteilte, sollen die aus Ebola-Ländern ankommenden Passagiere nach ihren Reisedaten und Kontakten sowie nach weiteren Reiseplänen befragt werden. Im Zweifel kann auch medizinisches Personal hinzugezogen werden. Die Entscheidung sei auf Anraten des obersten britischen Amtsarztes getroffen worden. Nähere Details gab es dazu zunächst nicht. (APA, 10.10.2014)