Duhok/Berlin - Hunderte junge Frauen und Mädchen aus der Volksgruppe der Jesiden werden im Irak und in Syrien systematisch von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) von ihren Familien getrennt, um diese mit deren Kämpfern zwangsweise zu verheiraten. Das berichtete am Sonntag die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) in einer Aussendung. Aber auch Buben würden verschleppt und zum Übertritt zum Islam gezwungen. Laut HRW-Vertreter Fred Abrahams seien viele jesidische Frauen und Männer Opfer sexueller Gewalt geworden; aber auch Fälle von Sklaverei seien bekannt geworden. So habe ein Mädchen berichtet, ein IS-Kämpfer habe sie um 1000 US-Dollar (790 Euro) "gekauft".
Die Organisation Human Rights Watch bezieht ihre Informationen nach eigenen Angaben vor allem aus Gesprächen mit Jesidinnen und Jesiden, die vor der Gewalt der IS flüchten konnten. (DER STANDARD, 13.10.2014)