Das Modell der Utopie-Stadt wird seit Montag am Karlsplatz aufgebaut

Wien - Der Bauingenieurwesen-Student Lukas Zeilbauer hat eine Stadt geplant, die 19 Milliarden Euro kosten würde, und sie "Hypotopia" genannt. Eine Ableitung von Utopia und Hypo, denn 19 Milliarden Euro ist die Summe, die Österreich die Rettung der Hypo Alpe Adria kostet.

Seit Montag wird ein Modell dieser Milliardenstadt aus Beton und Holz im Brunnen auf dem Karlsplatz von rund 100 Studenten der Technischen Universität (TU) Wien aufgebaut. Das Areal im Brunnen soll laut Zeilbauer dem Modell den nötigen Rahmen geben. Von Anfang an hatte er den Plan, die Stadt hier in die Realität umzusetzen. Ziel der Aktion ist, die Summe von 19 Milliarden Euro greifbar zu machen.

Reale Planung einer Fantasie-Stadt

Die Planung der Utopie-Stadt erfolgte in nur vier Monaten. Dabei haben Zeilbauer und sein 25-köpfiges Team aus angehenden Architekten und Informatikern mit realen Zahlen gerechnet. Zum Beispiel würde die Energiegewinnung, die wie das Ernährungskonzept unter dem Motto "Unabhängig vom System" steht, in der Realität 1,3 Milliarden Euro kosten. Zeilbauer sieht "Hypotopia" aber nicht als Idealstadt, sondern will damit zum Nachdenken anregen und vor allem zeigen, was man mit 19 Milliarden Euro alles machen könnte. In der Realität hat das Projekt dem Initiator aber nichts gekostet, denn das gesamte Material wurde gesponsert, und die Studenten arbeiten alle ehrenamtlich. "Die Motivation zu helfen zeigt auch, dass wir Studenten nicht nur faule Hunde sind", freut sich Initiator Zeilbauer. Denn der Bau des Modells begann bereits im September, die Planung sogar schon im Mai.

Die Miniaturstadt kann zwischen 15. und 30. Oktober besichtigt werden. Parallel dazu finden Vorträge von Experten zu Themen wie Mobilität, Ressourcen, Bildung und Technik statt. (Antonia Hauenschild, derStandard.at, 13.10.2014)

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Milliardenstadt.at

Foto: matthias cremer
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