Die Tiroler Radrennfahrerin Christiane Koschier-Bitante ist bei einem Training vor einem Radrennen in Colloredo nahe der norditalienischen Stadt Vicenza von einem Jäger angeschossen worden. Dies bestätigten die Carabinieri. Die seit Jahren in der Nähe von Verona lebende 40-Jährige wurde von Schrotkugeln an einem Bein, am Arm und an der linken Hüfte verletzt.

Wollte auf Hasen schießen

Christiane Koschier, die 1993 österreichische Meisterin im Straßenrennen wurde, war am Sonntagvormittag mit ihrem Lebensgefährten und anderen Radfahrern auf einer Straße unterwegs, um sich vor einem Rennen aufzuwärmen, als sie von den Schrotkugeln getroffen wurde. Der Jäger sagte, er habe auf einen Hasen schießen wollen.

Die gebürtige Innsbruckerin, die für das Amateurteam Fimap aus Verona fährt, wurde sofort von Ärzten behandelt, die bei dem Bewerb mit über 140 Teilnehmern im Einsatz waren. In einem Spital in Vicenza wurden ihr die Schrotkörner entfernt. Die Carabinieri leiteten Ermittlungen gegen den Jäger aus Padua ein, der sich offenbar zu nah an der Straße befunden hatte.

"Es hätte schlimm enden können"

"Ich habe Glück gehabt, es hätte schlimm enden können, wenn mich die Kugeln am Hals oder am Kopf getroffen hätten. Ich habe einen Knall ganz in der Nähe gehört. Anfangs dachte ich, ein Reifen wäre geplatzt, doch dann habe ich sofort einen starken Schmerz gespürt und bin zusammengebrochen. Alles ist sehr schnell gegangen", wurde Koschier-Bitante in der Veroneser Tageszeitung "L'Arena" zitiert. Die Lust am Radfahren habe sie wegen des bösen Erlebnisses nicht verloren."

Der Vorfall löste den Protest des Tierschutzverbands LAV aus, der sich gegen die Jagd in Italien einsetzt. In den drei Wochen Jagdzeit seien bereits drei Weidmänner getötet und fünf verletzt worden. Der Verband forderte einen sofortigen Jagd-Stopp in Italien. (APA, 14.10.2014)