Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden erhält für seine Enthüllungen über die Überwachungspraxis vonseiten der USA die Carl-von-Ossietzky-Medaille. Das teilte das Kuratorium der Internationalen Liga für Menschenrechte, das die Auszeichnung vergibt, am Dienstag in Berlin mit.
Historische Enthüllungen
"Edward Snowden hat mit seinen historisch einmaligen Enthüllungen die umfangreichste verdachtsunabhängige Überwachung aller Zeiten aufgedeckt", hieß es zur Begründung. Die Preisverleihung soll am 14. Dezember in Berlin stattfinden.
Snowden hatte die Massenüberwachung elektronischer Kommunikation durch den US-Geheimdienst NSA publik gemacht. Er wird deswegen in den USA strafrechtlich verfolgt und lebt derzeit in Russland im Asyl. Snowden war zuvor bereits unter anderem mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden.
Laura Poitras und Glenn Greenwald
Neben Snowden erhalten auch zwei seiner Vertrauten die Carl-von-Ossietzky-Medaille, die Dokumentarfilmerin Laura Poitras und der Journalist Glenn Greenwald. Poitras hat unter anderem einen Film über Snowden und seine Enthüllungen gedreht, Greenwald hatte die von Snowden übermittelten Geheimdokumente aufbereitet und an den britischen "Guardian" weitergegeben. Alle Ausgezeichneten sind US-Bürger.
Der Carl-von-Ossietzky-Preis wird seit 1984 mit Unterbrechungen alle zwei Jahre an Menschen oder Gruppen verliehen, die sich durch Zivilcourage und herausragendes Engagement für die Grund- und Menschenrechte sowie für den Frieden verdient gemacht haben. Der Festakt ist immer am 4. Mai, dem Todestag des 1938 gestorbenen Friedensnobelpreisträgers Carl von Ossietzky. (APA, 14.10. 2014)