Bild nicht mehr verfügbar.

Game of Thrones: Die am öftesten aus nicht-legalen Quellen bezogene TV-Serie kann künftig ganz offiziell gestreamt werden

Foto: Reuters/Jackson

Der renommierte US-Pay-TV-Sender HBO hat den Aufbau eines eigenen Streaming-Services angekündigt. Bisher bot der Sender mit HBO Go lediglich eine Variante für bestehende Abonnenten an, die Sendungen und Filme zeitversetzt auf ihren Rechnern und Mobilgeräten abrufen konnten. Das soll künftig als eigener Service funktionieren, der jedem zahlungswilligen Breitband-Nutzer offen steht.

Rückschlag für Kabel-Landschaft

Mit dem Schritt attackiert HBO gleich zwei grundverschiedene Kontrahenten: Einerseits macht der Sender dem bisherigen Streaming-Primus Netflix Konkurrenz und hat dank Game of Thrones, Girls, True Detective und Last Week Tonight with John Oliver schlagkräftige Eigenproduktionen im Ärmel, die bislang als Piraterie-Könige gelten. Andererseits bedeutet der Schritt schlechte Nachrichten für das US-Kabelfernsehen. Denn bislang musste man für die Nutzung von HBO eben ein bestehendes Kabel-Paket nutzen. Nach der Ankündigung riefen viele Nutzer auf Twitter dazu auf "das Kabel durchzuschneiden" und forderten: "Down with Cable", berichtet die BBC.

Streaming nimmt weiter an Fahrt auf

Schon in den vergangenen Jahren hat sich der klassische TV-Konsum immer mehr auf Streaming-Dienste verlagert. Zahlreiche US-Fernsehsender wie ABC, NBC oder Fox bieten sogenannte "Mediatheken", also Video on Demand an. Mit Hulu gibt es zusätzlich einen kostenfreien Streamingdienst, der aktuelle Sendungen mit Werbung anbietet. Auch längere Videos auf YouTube werden immer beliebter.

Drei starke Anbieter

Mit Netflix, Amazon und HBO werden damit ab 2015 drei finanzstarke Anbieter den US-Streamingmarkt aufmischen. Letztere hatten in der Vergangenheit bereits zusammengearbeitet, etwa in Skandinavien eine Kooperation getestet. Im Heimatland will HBO offenbar eigene Wege gehen. Über das genaue Angebot und Preise des HBO-Streamingdienstes ist noch nichts bekannt, die Infos dürften bis zum Weihnachtsgeschäft folgen. (fsc, derStandard.at, 16.10.2014)