Wien - An der Medizinischen Universität Wien eröffnet am kommenden Mittwoch die österreichweit erste Impfambulanz für Risikogruppen mit einem Tag der offenen Tür. Der Service richte sich an Personen, die eine "maßgeschneiderte Impfbetreuung" benötigen, teilte die Med-Uni am Donnerstag in einer Aussendung mit.

In der neuen Spezialambulanz am Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin werden demnach Personen aus Risikogruppen individuell betreut. Dazu gehören Menschen mit Krebserkrankungen, Autoimmunerkrankheiten, mit Immunsuppression (oft therapiebedingt wegen bestimmter Erkrankungen), nach Transplantationen, Menschen mit Adipositas, Frauen während der Schwangerschaft, Personen mit Allergien oder auch Menschen mit migrationsspezifischen Bedürfnissen. Viele Migranten sind bezüglich ihres Impfstatus schlecht versorgt.

Betreuung für chronisch Kranke und Schwangere

Durch chronische Erkrankungen und bereits laufende Behandlungen ist das Immunsystem oft geschwächt, diese Menschen haben ein gesteigertes Risiko an Infektionen zu erkranken. Daher ist es wichtig, gerade diese Personen durch Impfungen vor Infektionen zu schützen. Gleichzeitig kann das Ansprechen auf Impfungen durch die Schwächung des Immunsystems aber verringert sein. "Es ist unser Ziel, diese Menschen individuell unter Einbeziehung der Grundkrankheit und bestehender Therapien impfpräventabel optimal zu betreuen", sagte Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin.

Auch Schwangere gehören zu den Risikogruppen, weil sich das Immunsystem der Mutter auf den Schutz des ungeborenen Kindes ausrichtet ist und dadurch anfälliger für gewisse Infektionen sein kann. Sowohl für die Mutter wie auch für ihr Kind sei daher ein Schutz gegen Infektionen besonders wichtig. Impfungen wie gegen Influenza oder Keuchhusten schützen Schwangere nicht nur vor schweren Krankheitsverläufen, es wird auch ein effektiver Nestschutz für das Neugeborene aufgebaut. In der Spezialambulanz wird überprüft, welcher Impfstoff für die Betroffenen am wirksamsten und verträglichsten ist und ob ein ausreichender Impfschutz aufgebaut wird. (APA, derStandard.at, 16.10.2014)