Apple hat am Donnerstag neue Versionen des iPad Air und des iPad Mini vorgestellt. Damit zielt Apple vor allem auf Kunden, die im Weihnachtsgeschäft zu Premium-Tablets greifen, sowie auf iPad-Besitzer, die auf ein neues Gerät umsteigen wollen. Kunden, die ein solides Tablet zum Schnäppchenpreis suchen, werden so allerdings kaum angelockt.

Preis gesenkt

Apple hat den Preis für die erste Generation des iPad Mini auf 239 Euro gesenkt. Damit ist das billigste Modell des Konzerns immer noch mehr als doppelt so teuer wie etwa das Amazon Fire HD, das ab 99 Euro zu haben ist.

Das iPhone bleibt für Apple das wichtigste Produkt. Es macht mehr als die Hälfte des Umsatzes und des Gewinns aus. Für Anleger ist die Lage beim iPad verzwickter. Als das Tablet 2010 in den Handel kam, stürzten sich die Kunden darauf und die Verkäufe stiegen rasant. Doch in letzter Zeit gab es Probleme. Das Verkaufswachstum hat sich in den vergangenen zwei Quartalen abgeschwächt. In der Bilanz zum vierten Quartal, die Apple nächste Woche vorlegt, dürfte sich dieser Trend fortsetzen.

Zahlen

Zugegeben, diese Zahlen werden noch nichts über die neuen iPads aussagen. Doch es ist zu befürchten, dass sich der Verkaufstrend trotz einiger Verbesserungen beim Design nicht umkehren wird. Weltweit dürfte der Tablet-Markt in diesem Jahr laut dem Marktforscher IDC um 6,5 Prozent wachsen. Und dieses Wachstum findet vor allem bei preisgünstigen Geräten in Schwellenländern statt.

Apple hat sich aus diesem Segment bisher herausgehalten und konzentriert sich weiterhin auf Premium-Produkte. Bemerkenswert ist, dass iPads dieses Jahr im Handel durchschnittlich mehr als 440 US-Dollar kosteten. Dieser Verkaufspreis liegt deutlich über dem Marktschnitt, der laut IDC 306 Dollar beträgt.

Vor diesem Hintergrund sollten Anleger das iPad als hochprofitables Gerät betrachten, über das Apple mehr Apps, Dienstleistungen und andere Inhalte verkaufen kann. Und das ist gut für Apple, selbst wenn die iPad-Verkäufe dünn bleiben. (DAN GALLAGHER, WSJ.de/derStandard.at, 17.10. 2014)