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Amnesty-Generalsekretär Patzelt kritisiert die Aussagen von Ex-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner über Hinrichtungen in Saudi-Arabien (Symbolfoto).

Foto: REUTERS/Heinz-Peter Bader

Wien/Riad - Der Generalsekretär von Amnesty International Österreich, Heinz Patzelt, hat die Äußerungen von Ex-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner über Hinrichtungen in Saudi-Arabien als "handfesten Menschenrechtsskandal" kritisiert. Bandion-Ortner hatte in der neuesten Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" erklärt, Hinrichtungen in Saudiarabien fänden "nicht jeden Freitag" statt.

Bandion-Ortner verharmlose die Hinrichtungspraxis in Saudi-Arabien, das zu den "Top 5" jener Länder gehöre, in denen Menschen exekutiert werden, so Patzelt am Samstagabend in der ZiB des ORF-Fernsehens. Die Ex-Justizministerin hatte laut Vorausmeldung im "profil" die Praxis der saudi-arabischen Justiz, Verurteilte an Freitagen nach dem Gebet öffentlich auszupeitschen und zu enthaupten, relativiert. "Das ist nicht jeden Freitag" und natürlich sei sie gegen die Todesstrafe, so die nunmehrige Vize-Generalsekretärin des größtenteils von Saudi-Arabien finanzierten König Abdullah Dialog-Zentrums in Wien.

Nach Angaben von Amnesty International wurden in Saudi-Arabien 2013 mindestens 79 Todesurteile vollstreckt. 2014 wurden bisher 60 Menschen hingerichtet.

Außenminister Sebastian Kurz forderte von Bandion-Ortner eine Klarstellung. (APA, 19.10.2014)