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Heinz Fiedler.

Foto: APA/Pfarrhofer

Wien - Einer der legendärsten Betriebsräte des Landes ist mit 72 Jahren gestorben. Der bürgerliche Gewerkschafter Heinz Fiedler war langjähriger Zentralbetriebsratsobmann im ORF und Jahrzehnte Mitglied im Aufsichtsgremium des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Der Bürgerliche galt bis zu seiner Abwahl als Zentralbetriebsratsobmann im Jahr 2008 als einer der letzten mächtigen "Betriebsratskaiser" des Landes. Über Jahrzehnte zog Fiedler die Fäden im obersten ORF-Gremium - früher Kuratorium, heute Stiftungsrat - und war nicht selten Königsmacher bei der Bestellung von ORF-Generälen. Wenige hatten ähnlich lange Erfahrung als Belegschaftsvertreter und Gremienmitglied.

Zwei Jahre nach seinem Dienstantritt im ORF wurde er 1966 zum Betriebsrat gewählt. Ab 1976 saß er im Zentralbetriebsrat und im obersten Aufsichtsgremium. Den Höhepunkt seiner Machtfülle erreichte er wohl unter dem Direktorium Monika Lindners, deren Bestellung zur Generaldirektorin er mitbetrieben hatte. In diese Zeit fiel auch die Anstellung von hunderten freien Mitarbeitern.

2008 erlitt der bekennende Konservative eine für ihn herbe Niederlage, als ihn eine Koalition von Unabhängigen und SP-nahen Listen abwählte. Gerhard Moser (Unabhängige) und Michael Götzhaber (SP-nah) machten das Rennen. Fiedler blieb trotzdem noch fast drei Jahre im ORF und saß im Stiftungsrat.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz kondolierte in einer Aussendung: "Heinz Fiedler hat sein gesamtes Berufsleben dem ORF und seiner Belegschaft gewidmet - mit unbeirrbarem Engagement und höchstem persönlichem Einsatz insbesondere als Betriebs- und Aufsichtsrat. Dafür ist ihm ehrlicher Respekt zu zollen. Mit seinem beherzten Eintreten für den Erhalt des ORF als österreichische Institution und für dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat Heinz Fiedler das Unternehmen über Jahrzehnte hinweg wesentlich mitbestimmt. Dafür ist ihm zu danken. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie." (red, APA, 21.10.2014)