Häupl bei "Klartext".

Foto: Sreenshot/atv.at

Womöglich erwartet das Publikum die drei Herren im fortgeschrittenen Alter doch eher um 19 Uhr in ORF 2. Darauf deuten die Quoten des ersten "Talks einer neuen Generation" hin, den Martin Thür für den Privatsender ATV konzipiert hat und Montag erstmals präsentierte: 32.000 Menschen ab zwölf Jahren verfolgten das neue Talkformat "Klartext" zur "Macht der Länder". Das ist der Durchschnittswert einer knappen halben Stunde mit leider recht rasantem Quotenverlauf.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter hören noch gute 60.000 Menschen ab zwölf Jahren denkwürdige Sätze sagen wie: "Es geht nicht um Macht, es geht um Freude." Von da an ging's bergab, so redlich Thür sich mühte, dem Tiroler Landeschef mehr zu entlocken als "Macht ist nichts Schlechtes", Steuerautonomie für die Bundesländer naja und neue Mittelschule ja eh, aber "kein Einheitsbrei".

Um 22.35 Uhr hat die Quote längst die 30.000er Marke genommen auf dem Weg nach unten. Da sagt Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer, dass er "nicht zu feig" sei für weitestmögliche Steuerautonomie der Länder, die er bitte aber auch nicht fordere.

Bei Wiens Michael Häupl, auch nicht so neue Generation, schmiegt sich die Quotenkurve an die 10.000er-Marke. "Sie müssen mich für schön blöd halten", erklärt Häupl Thür - der doch nur im Jahr vor der Landtagswahl nach dem Wunschnachfolger fragt.

Das neue Format müsse sich einspielen, hieß es bei ATV. Kommende Woche hat sich Thür mit Strache, Strolz und ÖVP-General Gernot Blümel eine jüngere Generation vorgenommen - mit einem eher ähnlich alten Thema wie Macht: Politik und Religion. (Harald Fidler, DER STANDARD, 22.10.2014)