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Die ÖVAG galt von Anfang an als Wackelkandidat, ihr dürften 600 bis 800 Millionen Euro fehlen. Sie wird im kommenden Jahr aber ohnehin abgewickelt.

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Grafik: apa

Frankfurt/Wien - Die neuen Bankenstresstests, die von Europäischer Zentralbank (EZB) und der Bankenaufsicht EBA durchgeführt werden, nähren bereits im Vorfeld der Veröffentlichung die Gerüchtebörse. Die spanische Nachrichtenagentur EFE berichtete am Mittwoch ohne Angabe von Quellen, dass mindestens elf Banken aus sechs Euroländern durchgefallen seien. Betroffen sind demnach zwei österreichische, vier griechische, drei italienische, eine zyprische und eine portugiesische Bank. Auf APA-Anfrage wurde hingegen von mehreren Seiten dementiert, dass zwei heimische Banken durchgefallen seien.

Die EZB bezeichnete den EFE-Bericht als Spekulation: "Die finalen Ergebnisse gibt es an diesem Sonntag." Insgesamt wurden 130 Institute geprüft. Die Nachricht belastete jedenfalls sofort den Euro auf dem Devisenmarkt, sein Kurs rutschte auf unter 1,27 Dollar.

ÖVAG als Wackelkandidat

In Österreich werden Erste Group, Bawag P.S.K., ÖVAG sowie von Raiffeisen die Raiffeisen Zentralbank (RZB), die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien geprüft. Die Bank Austria ist über ihre italienische Mutter Unicredit Prüfungsgegenstand. Die ÖVAG galt von Anfang an als Wackelkandidat, ihr dürften 600 bis 800 Millionen Euro fehlen. Sie wird im kommenden Jahr aber ohnehin abgewickelt.

Auch die jüngsten Äußerungen von Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny legten eigentlich den Verdacht nahe, dass nur ein heimisches Institut durchfallen würde. "Im Wesentlichen wird es heißen, dass österreichische Institute gut bestehen. Es gibt ein Institut, wo möglicherweise Nachholbedarf besteht, da ist vorgesorgt", hatte er vergangene Woche gesagt.

Erste Group erwartet positives Urteil

Zwei mit der Situation vertraute Personen sagten der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch, Berichte, wonach die Erste Group den Test nicht bestanden habe, seien nicht korrekt. Die Bank selbst geht jedenfalls davon aus, nicht durchzufallen. "Ausgehend von unseren Gesprächen mit den Aufsehern haben wir keine Indikation, dass wir nicht bestehen", sagte ein Erste-Sprecher am Mittwoch. (Reuters, red, 22.10.2014)