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Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner findet die Bildungsreformen des Bundes "nett, aber sehr dünn".

Foto: APA/DIETMAR STIPLOVSEK

Wien - Innerhalb der ÖVP wird wieder um die Gesamtschule gestritten. Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner hat am Mittwoch die Kritik von Staatssekretär Harald Mahrer (beide ÖVP) am geplanten Schulversuch zur Gesamtschule zurückgewiesen. Mahrer hatte gemeint, die Vorarlberger Pläne kämen zum falschen Zeitpunkt und es gebe ohnehin zu viele Schulversuche. "Diese Bemerkung ist unnötig. Er hat sich hier zurückzuhalten", sagte Wallner den "Vorarlberger Nachrichten".

Der Schulversuch sei mit ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner besprochen. "Ich habe gesagt, lasst uns in Ruhe. Wir machen jetzt das Forschungsprojekt fertig", so Wallner. Auf dessen Basis sollen dann ein Schulversuch definiert und pädagogische sowie rechtliche Voraussetzungen und die Bedürfnisse von Schülern, Lehrern und Eltern beleuchtet werden. Nicht nur vom Koalitionspartner Grüne wird der Schulversuch begrüßt, auch Vorarlberger SPÖ, FPÖ und Neos unterstützen ihn.

"Lassen uns das denken nicht verbieten"

Der Bund müsse offen für Innovationen sein, fordert Wallner. "Wir lassen uns das Denken nicht verbieten." Der Schulversuch sei notwendig, da man derzeit im Bildungsbereich nur so etwas bewegen könne. Der Bund habe leider nicht die Kraft, von den vielen Versuchen auch etwas in das Regelsystem zu übernehmen. Das zuletzt von der Regierung präsentierte Sechs-Punkte-Programm im Bildungsbereich sei zwar "nett, aber sehr dünn und nicht besonders ambitioniert. Damit könnten wir in Vorarlberg nicht aufkreuzen". (APA, 22.10.2014)