Seattle/Helsinki - Der Markenname Nokia auf Smartphones ist Geschichte. Microsoft lässt die einst strahlende finnische Vorzeigemarke von seinen Internet-Handys verschwinden und nennt die Modelle künftig nur mehr Lumia. Die Umbenennung soll schon in den nächsten Tagen erfolgen.

Microsoft hat Nokias Handygeschäft im April um 7,2 Milliarden Dollar geschluckt, die Marke wurde damit nicht erworben. Nokia lizenzierte den Namen lediglich an die Amerikaner. Microsoft hatte erklärt, es wolle für einfache Modelle den Namen Nokia für zehn Jahre gegen Lizenzgebühren weiter nutzen. Für die teureren Smartphones plante der Konzern nur eine begrenzte Nutzungsfrist. MS-Chef Satya Nadella hat begonnen, das Mobilfunkgeschäft zusammenzustreichen, rund 18.000 Stellen fallen weg. Davon kappt er 12.500 bei der einstigen Nokia-Handysparte.

Restgeschäft

Für das in Europa verbliebene Nokia-Restgeschäft mit Mobilfunknetzen und Navigationstechnik läuft es unterdessen besser als erwartet. Laut Nokias Jahresprognose vom Donnerstag hat der Konzern das dritte Quartal überraschend einträglich abgeschlossen. Die Gewinnmarge im operativen Geschäft bei Netzwerken sei auf 13,5 Prozent gestiegen von elf Prozent im Vorquartal, teilte das Unternehmen mit. Analysten hatten mit einer Rendite von 9,9 Prozent gerechnet.

Für das Gesamtjahr erwartet Nokia in der Netzwerksparte eine Gewinnmarge von etwas mehr als elf Prozent. Bisher hatten die Finnen, die vor Jahren die Netzwerktechnik von Siemens integriert haben, allenfalls mit zehn Prozent gerechnet. Der Betriebsgewinn von Nokia insgesamt stieg den Angaben zufolge im dritten Vierteljahr um 32 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf 457 Million Euro. Der Umsatz lag bei 3,3 Milliarden Euro. (Reuters/red, derStandard.at, 23.10.2014)