Emma ist schon viel herumgekommen.

Foto: Khakpour

"Ich trete gerne auf Bühnen auf, aber die Straße ist etwas anderes, viel intensiver und man ist näher dran", sagt Emma, Straßenmusikerin. Die 24-jährige lebt eigentlich gar nicht in Wien, sondern in Mailand, ist aber durch ihre Passion schon viel herumgekommen. "Wien ist nicht so weit entfernt von Norditalien, da dachte ich mir, ich komme mal vorbei", erzählt die Mailänderin. Und gleich hat es sie samt ihrem Instrument, dem Hang, in die Innenstadt verschlagen, um dort vorzuspielen. Immer schon habe sie eine Leidenschaft für Musik gehabt, mit 5 die ersten Klavierstunden, danach eine Musikausbildung, heute studiert sie aber Architektur.

In Lissabon hatte sie ihren bislang harmonischsten Auftritt, viele hörten ihr dort zu, interessiert waren die Leute aber auch im australischen Melbourne, bekundet die vielgereiste. Reykjavík fand sie ebenso spannend wie das große Paris, dass aber im Vergleich dazu ein hartes Pflaster für Straßenmusiker zu sein scheint: "Viele Polizeikontrollen, wenig Möglichkeiten frei zu spielen." Das Risiko gäbe es auch in Wien und anderswo, aber damit müsse ein Straßenmusikant auch rechnen. Warum sie so gerne dieses Instrument spielt? "Du hast keine Vorgaben, es geht wie von selbst, niemand kann dir was dreinreden wie beispielsweise bei den anderen altbekannten Instrumenten, sagt die Musikerin. "Ich muss jetzt schon weiter", verabschiedet sie sich freundlich, kommenden Monat wird sie wieder in Melbourne spielen. (Toumaj Khakpour, daStandard.at, 23.10.2014)