Die "Cloisters" am Ende der Washington Heights bieten sich zur Stadtflucht an.

Foto: herrnboeck

Latino-Popmusik ...

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... und lateinamerikanisches Essen.

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150.000 Menschen leben in den Heights, etwa 40 Prozent stammen aus der Dominikanischen Republik. Doch viele wandern in die Bronx ab.

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Aufgabe #7: One final option I think is a trip to Washington Heights. This is the neighborhood at the very top of Manhattan, home to a vibrant Dominican community.

New York - "Latinos want más", titelte eine New Yorker Zeitung diese Woche. Es sind nur noch ein paar Tage bis zu den Kongresswahlen am 4. November, und die wachsende Bevölkerungsgruppe der Hispanics wird immer wichtiger für Demokraten wie Republikaner. In den Washington Heights, dem nördlichsten Stadtteil von Manhattan, leben prozentuell die meisten Latinos, vor allem aus der Dominikanischen Republik. Derzeit geben sich die Politiker in diesem sonst eher vernachlässigten Stadtteil die Klinke in die Hand.

Vergangenen Sonntag war der demokratische Gouverneur von New York, Andrew Cuomo, zu Besuch in den Heights und beschwor die Gemeinde, dass die Republikaner keine Ahnung von einem Alltag mit Mindestlohn hätten. Viele hielten Schilder hoch, "Quisqueyanos with Cuomo" – eine Referenz auf die Taino-Indios der Dominikanischen Republik.

"Es ist ein Zeichen von Respekt, dass der Gouverneur hierherkommt", sagt ein Gemüsehändler. Auch wenn Washington Heights nur etwa 30 Minuten mit der U-Bahn vom Zentrum entfernt liegt – die Aufmerksamkeit der Politiker ist ein noch eher unbekanntes Phänomen.

In den 1980er-Jahren wurden hier so viele Drogen verkauft wie sonst nirgends im Nordosten der USA. Gangs wie die "Wild Cowboys" und die "Red Top Gang" machten die Heights zu einer der gefährlichsten Gegenden New Yorks. Mittlerweile ist die Verbrechensrate eine der niedrigsten der Stadt, und immer mehr junge Familien und Studenten ziehen hierher. Eine Garçonnière kostet hier laut Immobilienindex 1.362 Dollar im Monat, im hippen East Village ist unter 2.487 Dollar kaum eine nette Bleibe zu haben.

It's becoming very popular, because housing is cheap and (I think) it is relatively safe. Columbia University has its medical school there.

Ja, und dass die private und eher elitäre Columbia University sich mehr und mehr in Harlem und den Washington Heights ausbreitet, wird nicht von allen gutgeheißen. Die Preise steigen, weil Wissenschafter und wohlsituierte Studenten in der Nähe der Uni-Gebäude leben wollen und höhere Mieten zahlen. Doch die Uni versucht gegenzusteuern und hat für die kommenden Jahre viele Stipendien für begabte Schüler aus den ärmeren Wohnvierteln ins Leben gerufen, etwa das Dyckman Institute Scholarship.

Im Vorjahr stiegen die Preise in manchen Ecken der Heights um bis zu 28 Prozent. Dominikaner ziehen vermehrt in die Bronx, und das böse Wort mit "G" schwingt in vielen Gesprächen mit. Doch die neu durchmischte Bevölkerungsstruktur der Hights könnte auch als Beispiel funktionieren, wie Integration statt Gentrifizierung gelebt werden kann: "What's happening here is a wonderful mix of residents, with varying backgrounds, demands, and budgets coming together to force producers to supply various goods to everyone", schreibt ein Blogger auf der Website "The Blinker".

"The Heights, if nowhere else, can be that place that breaks up the monotonous debate between gentrification vs. social stagnation. It could be a sign that, yes, instead of racial or economic segregation New York City can breed an environment where people of various backgrounds and socioeconomic statuses live together and benefit one another." Und in Washington Heights gibt es auf jeden Fall die besten Grillhendln und Margaritas von Manhattan. (Julia Herrnböck, derStandard.at, 24.10.2014)