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Wenig Liebe für Amazons Fire Phone.

Foto: APA/EPA/ANDREW GOMBERT

Ambitionierte Ziele hatte sich Amazon für seine Fire Phone gesetzt: "Apple vom Thron stoßen" wolle man, so Firmenchef Jeff Bezos bei der Vorstellung des Smartphones. Ein Anspruch, der nun auf eine harte Realität trifft: Laut den aktuellen Geschäftszahlen des Unternehmens dürfte sich das Fire Phone zum Megaflop entwickeln.

Abschreibung

So muss das Unternehmen im abgelaufenen Quartal 170 Millionen US-Dollar (rund 134 Millionen Euro) für das Smartphone abschreiben. Grund sind weit unter den Erwartungen gebliebene Verkäufe. Zudem sitzt Amazon noch auf einem Restbestand an Fire Phones im Wert von 89 Millionen US-Dollar.

Ansatz

Dabei hatte sich Amazon einiges einfallen lassen, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Mehrere an der Vorderseite angebrachte Kameras sorgen beim Fire Phone für einen 3D-Effekt in zahlreichen Apps. Die Navigation erfolgt zum Teil mit Handbewegungen, und die Hardwareausstattung bewegt sich durchaus auf dem Niveau anderer aktueller Smartphones.

Bewertung

Die Konsumenten konnten sich für all das allerdings nicht erwärmen. Nirgends zeigt sich dies deutlicher als auf der Handelsplattform von Amazon selbst: Bei dessen deutscher Variante hält das Fire Phone derzeit bei einer geradezu vernichtenden Bewertung von 1,6 von 5 maximalen Punkten. So scheint bei den Kunden unter anderem nicht gut anzukommen, dass Amazon seine eigene Android-Abspaltung verwendet, und so ganz ohne Google-Services auskommen muss.

Immer weiter

Trotzdem ist nicht davon auszugehen, dass Amazon seine Smartphone-Bemühungen schnell wieder einstampfen wird. Immerhin soll das Geräte - ebenso wie die Tablets der Kindle Fire-Reihe - nicht zuletzt als Vehikel für den Verkauf von Inhalten dienen. Und Jef Bezos ist bekannt dafür einen langfristigen Blickwinkel an seine Investitionen zu legen. (red, derStandard.at, 24.10.2014)