Der Paceman animiert fast dazu, einmal einen kompletten Bericht nur aus Zitaten und Reaktionen zu erstellen. Von "Hey, was für ein cooles Auto" (so die reizende Kollegin Verena K.) bis "Brutal hartes Fahrwerk, Diesel dazu - wer braucht denn so was?" (Kollege Johannes M.). Und die fahrdynamikorientierte Nichte Verena, soeben zum Studium nach Wien übersiedelt, sah sich veranlasst, den Paceman in ihre engere hypothetische Wahl für ein eigenes Auto zu nehmen, wo eigentlich der BMW 1er ganz oben steht.

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Dem Paceman geht es also wie dem Countryman, von dem er abgeleitet ist. Entweder man liebt oder hasst ihn. Für Zwischentöne bleibt kaum Platz. Die praktischen Argumente - fünf Türen sind hilfreicher als drei - schlagen sich aber absatzstatistisch nieder. Der (seit März 2013 verfügbare) Paceman fand im Vorjahr 14.687 Liebhaber, der Countryman verkaufte sich 101.897 Mal. Zieht man es argumentativ von der anderen Seite auf, können Pacemen und -women behaupten, garantiert keine Massenware zu pilotieren.

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Diesel und Allrad und 6-Gang-Schaltung vereinte unser Testwagen, ein sehr auf Österreich zugeschnittenes Allewetterwegewitterungsvehikel. Wer gern etwas sportlicher fährt, wird mit diesem Auto auch auf seine Kosten kommen. Wunderbar direkte Lenkung, straffes Fahrwerk (das auf miserablem Untergrund zum Poltern neigt. Und hat man loses Klapperzeugs in den Türfächern, spielen sie das Lied vom Kluppensackl), da durchmisst man das Kurvenreich mit angehobenen Mundwinkeln. Es gibt aber auch Leute, denen das harte Fahrwerk auf den Wecker geht, siehe oben.

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Temperamentmäßig nicht ganz mithalten mit dem sportiven Versprechen von Lenkung und Fahrwerk kann der 1,6-Liter-Diesel, aber wozu gibt's schließlich den Sport-Modus. Der Testverbrauch von 6,2 l / 100 km geht in Ordnung.

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Wer sich so einen extraordinären Mix aus SUV und Coupé zulegt, wird damit wohl glücklich werden. Der Paceman ist cool und lässig und ein wenig schnöselig wie ein Oxford-Student. Wo die Marke ihren Sitz hat. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 24.10.2014)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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