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Besonders von den Starkregenfällen betroffen war die Region Attika, in der auch die Hauptstadt Athen liegt, wie der nationale Wetterdienst mitteilte.

Foto: APA/ALEXANDROS VLACHOS

Sofia/Athen - Schwere Unwetter sind am Wochenende über Bulgarien und Griechenland hinweg gezogen. Bei starken Überschwemmungen infolge sintflutartiger Regenfälle ertrank in der ostbulgarischen Stadt Burgas eine Frau, wie der Zivilschutz am Sonntag mitteilte. Im Norden des Landes sorgten Schneestürme für Verkehrschaos und Stromausfälle. Auch in Griechenland löste der Tief-Ausläufer "Gonzalo" ein Chaos aus.

In den südöstlichen Regionen Burgas, Haskovo und Banite wurde wegen der Überschwemmungen am Samstag der Notstand ausgerufen. Hunderte Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, zudem kam der Verkehr zum Erliegen. In rund 40.000 Haushalten fiel der Strom aus, einige waren zudem von der Wasserversorgung abgeschnitten.

Autofahrer überrascht

Auch im Norden Bulgariens kam es infolge von Schneestürmen zu chaotischen Szenen auf den Straßen. In der Region von Gabrovo und Sevlievo wurde ebenfalls der Notstand ausgerufen. Zahlreiche Autofahrer wurden von dem plötzlichen Kälteeinbruch überrascht. Umgestürzte Bäume und Lastwagen blockierten am Samstag für mehrere Stunden die Autobahn zwischen der Hauptstadt Sofia und dem Osten des Landes. Straßen wurden gesperrt, in Dutzenden Dörfern fiel der Strom aus.

Auch in weiten Teilen Griechenlands kam es zu Überschwemmungen. Besonders von den Starkregenfällen betroffen war die Region Attika, in der auch die Hauptstadt Athen liegt, wie der nationale Wetterdienst mitteilte. Berichte über Opfer lagen zunächst nicht vor. Über die Gemeinde Acharnes in Attika wurde am Samstag der Ausnahmezustand verhängt. Im Stadtzentrum gab es schwere Beschädigungen. Mehrere Familien mussten ihre Häuser verlassen und anderweitig unterkommen.

850 Feuerwehr-Einsätze

In Attika rückte die Feuerwehr zu mehr als 850 Einsätzen aus. Zugverbindungen waren unterbrochen, zahlreiche Schiffe im Hafen von Piräus liefen nicht aus. Auch in der zweitgrößten Stadt Thessaloniki gab es Zwischenfälle durch starke Winde. Bäume und Strommasten stürzten um, etwa 300 Autos wurden in den Wassermassen weggespült. Zeitweise fiel der Strom aus. Auch viele Inseln waren betroffen, insbesondere Rhodos im Süden.

"Es war, als würde das Meer die Stadt überfluten", sagte der Bürgermeister der nahe Athen gelegenen Stadt Peristeri, Andreas Pachatouridis, der Nachrichtenagentur Ana. Der Leiter der Zivilschutzbehörde, Seraphim Tsokas, stellte eine Schadensliste bis Montagabend in Aussicht.

Erdbeben im Norden Griechenlands

Der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras versprach den Betroffenen Entschädigungen. Bei einem Besuch in einer Feuerwehrkaserne im Norden Athens sprach er sich dafür aus, Vorsichtsmaßnahmen gegen die in der Region immer wieder auftretenden Überschwemmungen zu ergreifen.

Der Norden Griechenlands wurde überdies am Samstag von einem Erdbeben der Stärke 5,2 erschüttert. Wie die nationale Erdbebenwarte mitteilte, lag das Epizentrum 20 Kilometer von der Stadt Arta entfernt. Angaben über Opfer oder größere Schäden lagen am Wochenende nicht vor. (APA, 26.10.2014)