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Präsident Jose Mujica kam mit dem VW-Käfer zum Wahllokal

Foto: AP/Pisarenko

Montevideo - Bei der Präsidentenwahl in Uruguay hat sich am Sonntag noch keine Entscheidung über den Nachfolger des linken Staatschefs Jose "Pepe" Mujica abgezeichnet. Nach allen Umfragen konnte der Kandidat der Regierungskoalition Frente Amplio, der ehemalige Präsident Tabare Vazquez, zwar mit einem Vorsprung von rund zehn Prozentpunkten rechnen, nicht jedoch mit der für einen Sieg nötigen absoluten Mehrheit.

Als wahrscheinlicher Rivale des 74 Jahre alten Sozialisten für die Stichwahl am 30. November galt der Kandidat der konservativen Nationalen Partei, Luis Lacalle Pou (41). Auf dem drittem Platz stand in den Umfragen Pedro Bordaberry (54) von der ebenfalls konservativen Partido Colorado.

In der Stichwahl kann der bürgerliche Kandidat auf die Unterstützung der Wähler der in der ersten Runde unterlegenen konservativen Partei hoffen. Staatschef Mujica rief bei seiner Stimmabgabe am frühen Sonntagmorgen seine Landsleute auf, nach ihrem Gewissen zu wählen.

Koalition könnte Mehrheit verlieren

Die rund 2,6 Millionen Wahlberechtigten waren auch aufgerufen, die 99 Abgeordneten und 30 Senatoren neu zu bestimmen. Die Regierungskoalition könnte nach den Umfragen ihre bisherige Mehrheit im Parlament verlieren. Zwei kleinere linke Parteien und die Partido Independiente (PI, Unabhängige Partei) könnten einige Sitze in der Abgeordnetenkammer gewinnen, die das Zünglein an der Waage darstellen würden.

Neben der Wahl fand gleichzeitig eine Volksbefragung über die Herabsetzung des Strafalters von 18 auf 16 Jahren statt, die von der Opposition eingeleitet wurde. (APA, 26.10.2014)