Tumorproben, die aus dem Linzer Allgemeinen Krankenhaus in ein Labor nach Deutschland geschickt wurden, sind auf dem Postweg verloren gegangen sein. AKh-Direktor Heinz Brock bestätigte der APA einen entsprechenden Bericht der "Kronenzeitung" (Sonntag-Ausgabe). Betroffen sind sechs Patientinnen mit Verdacht auf Brustkrebs.

"Völlig unverständlich"

Den sechs Frauen waren vor etwa einem Monat Gewebeproben entnommen worden. Diese wurden - wie eine "erhebliche Anzahl" anderer auch jedes Jahr - ans Klinikum Bayreuth zur Befundung geschickt, erklärte Brock. Bisher habe das immer gut funktioniert. In diesem Fall habe die Post aber das Paket verloren.

Das Krankenhaus bespreche nun die weitere Vorgehensweise mit den betroffenen Patientinnen, so Brock weiter. Jeder Fall sei anders gelagert und brauche eine individuelle Lösung. Das könnten entweder neuerliche Biopsien sein oder eine engmaschige Kontrolle. Heikel sind vor allem zwei Fälle: Bei diesen Frauen wurde das gesamte verdächtige Gewebe bereits bei der Biopsie entnommen. "Bei ihnen ging es darum, einen Verdacht auszuschließen", so der AKh-Direktor. Das ist nun nicht mehr möglich.

"Es geht in keinem Fall um Leben und Tod", beruhigte Brock, er denke nicht, dass jemand zu Schaden kommen werde. "Aber es ist eine absolut unsichere Situation, in der sich die Patientinnen befinden." Es sei ihm "völlig schleierhaft und unverständlich, wie so etwas passieren kann", ist der Krankenhaus-Direktor verärgert. "Wir haben rechtliche Schritte im Laufen, aber da haben die Patientinnen auch nichts davon." (APA, derStandard.at, 27.10.2014)