Der österreichische Verein für Antipiraterie hat die Razzia gegen die mutmaßlichen Betreiber von Kinox.to und weiteren Seiten in Deutschland begrüßt. Gleichzeitig wird kritisiert, dass es in Österreich "mangelhafte Verfolgungsmöglichkeiten" gegen Urheberrechtsverletzungen gebe.

Geschäft mit Abos und Werbung

"Die Zerschlagung eines zweiten kriminellen Piraterie-Netzwerks durch die deutschen Strafbehörden macht deutlich, dass profitorientierte Urheberrechtsverletzungen im Internet als schwere Straftaten gelten und nicht bagatellisiert werden dürfen", heißt es in einer Aussendung. Das Geschäftsmodell der Portale basiert auf Nutzer-Abos und Werbung und sei damit das gleiche wie beim Vorgänger kino.to, dessen Betreiber 2012 in Deutschland zu Haftstrafen verurteilt wurden.

Situation in Österreich

In Österreich gebe es nach Ansicht des VAP nur "mangelhafte Verfolgungsmöglichkeiten gegen Urheberrechtsverletzungen", die hierzulande kein Offizialdelikt darstellen. Nach Urteilen des Europäischen und des Obersten Gerichtshofs werden Website-Blockaden als legitimes Mittel gegen Urheberrechtsverletzungen angesehen. Mehrere Internet Service Provider waren daher aufgefordert worden, kinox.to und movie4k.to zu sperren. Am 1. Oktober hatte das Handelsgericht Wien eine einstweilige Verfügung zur Blockade dieser Seiten erlassen. Seitdem sind die Seiten für Kunden von A1, UPC, "3" und Tele 2 nicht erreichbar.

Kritik an einem Provider

"Dennoch stellen sich manche Provider in ihrem Rekurs gegen den Gerichtsbeschluss schützend vor die Raubkopierportale", schreibt der VAP. Konkret geht es um die Handhabung der Sperren eines Providers, wie gegenüber dem WebStandard bestätigt wurde. Hier würden derzeit noch Gespräche geführt. (br, derStandard.at, 27.10.2014)