Prag – Unbekannte versuchen, von der tschechischen Regierung mit einer Ebola-Drohung Geld zu erpressen. Sollte der Staat nicht zahlen, werde man das Virus an öffentlichen Orten verbreiten, hieß es in einer anonymen Drohung, über die Premier Bohuslav Sobotka am Montag auf einer Pressekonferenz informierte.

"Es gibt kein Sicherheitsorgan, das in die Ermittlungen nicht eingeschaltet wäre", erklärte Innenminister Milan Chovanec. Die Polizei wollte zunächst keine näheren Informationen zu der Drohung bekannt geben, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Sie sagte nur, der bzw. die Täter verwendeten "sehr ausgeklügelte Methoden der Kommunikation".
Der Leiter des staatlichen Hygieneamtes, Vladimir Valenta, beruhigte gleichzeitig die Öffentlichkeit, die Verbreitung von Ebola in Tschechien sei "sehr wenig wahrscheinlich".

Eine effektive Verbreitung des Virus anders als durch direkten Kontakt mit einem infizierten Menschen oder seinen Körperflüssigkeiten sei "wenig realistisch". Die Hygiene-Verhältnisse in Tschechien schließen laut Valenta "im Grunde genommen eine massive Verbreitung von Ebola" aus.

Nur negative Verdachtsfälle

In Tschechien gab es schon einige Verdachtsfälle auf Ebola, allerdings bestätigten sich diese nicht. Für den Umgang mit Patienten, die sich eventuell mit dem Virus angesteckt haben, wurden von den tschechischen Behörden bereits zuvor entsprechende Maßnahmen getroffen. Beispielsweise müssen ankommende Passagiere auf allen Flughäfen in Tschechien Fragebogen zu ihrem Aufenthalt in den vergangenen 42 Tagen ausfüllen. Sollte sich jemand in diesem Zeitraum in Westafrika aufgehalten haben, wird er noch auf dem Flughafen von einem Arzt untersucht. (APA, 27.10.2014)